Tangerine Dream
Tangerine Dream
D: Tangerine Dream (deutsch „Orangeroter Traum“) ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band neben Ash Ra Tempel und Agitation Free als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch zum Krautrock gezählt wird. Oft wird die Musik von Tangerine Dream auch dem Musikgenre New Age zugeordnet (so gab es z. B. eine Grammy-Nominierung in dieser Sparte), in Interviews distanziert sich die Band jedoch von dieser Kategorisierung. Eher lässt sich ihre Musik neben der gelegentlichen Kategorisierung „Progressive Rock“ auch als sinfonische Musik oder als eine Form von Ambient mit Schwerpunkt auf elektronischer Klangerzeugung und mit Einflüssen aus der Rockmusik bezeichnen.
Bedeutung und Stellung im Musikgeschäft
Wenngleich innerhalb Deutschlands die Band Tangerine Dream mit ihrem Bekanntheitsgrad immer im Schatten von Kraftwerk steht, zählt sie weltweit neben beispielsweise den Scorpions zu den wenigen deutschen Supergruppen der Populärmusik, die internationale Anerkennung genießen. Mittlerweile betreiben sie ihr eigenes Musiklabel und eine eigene Musikagentur, was sie weitgehend unabhängig vom sogenannten Mainstream des Musikgeschäfts macht.
Instrumente, stilistische Merkmale
Stilistisch lassen sie sich durch den im Arrangement vielfach gleichberechtigten Einsatz akustischer
Instrumente (Gitarre, Saxofon, Flöte, Perkussion, gelegentlich Piano, Orchester usw.) und hin und wieder Gesang von anderen Protagonisten der sinfonischen elektronischen Musik zuweilen gut abgrenzen. Seit den achtziger Jahren wurden zumeist deutlich kürzere Musikstücke mehr in Strophe-Refrain-Interlude-Schemata veröffentlicht. Unverkennbar typisch sind ihre dynamisch-rhythmischen repetiven Synthesizersequenzen, breiten Klangteppiche und auch metallisch-digitalen Sounds. Von experimentell bis Rock und Pop, 20-minütigen Kompositionen oder kurzer Liedform, von einfacher Drum-Rhythmik bis zu House-Stilistiken passte sich Tangerine Dream in einem gewissen Maße dem Zeitgeist an, behielt aber eine Konsequenz in der Atmosphäre und Ästhetik ihrer Musik. Live gestaltet sich ein Konzert immer zu einer aufwendigen Performance aus Ton, Licht, Lasershow und Videoprojektion.
Fast alles, was im Instrumentenmarkt für elektronische Klangerzeugung bedeutsam ist, fand und findet Verwendung, z. B. Synthesizer wie Moog Minimoog, Polymoog, Moog 3P, Oberheim, Kurzweil, Sequential Circuits- Prophetbaureihe, Mellotron, Elka-Strings, ARP-Solina, ARP 2600, EMS, alle PPG-Synthesizer, Waldorf, Korg M1, Korg T1, Korg 01W, Korg Z1, Korg Radias, Yamaha DX7, Rolands Jupiter-, JX-, D-, U-, JD- und JV-Baureihen, Access Virus, Clavia Nord-Lead, Softwareinstrumente, E-mu- und Akai-Sampler, Steinberg-Software u.v.m.
Werdegang
Tangerine Dream wurde im September 1967 von Edgar Froese gegründet.
Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin; bereits kurz danach traten sie bei den Essener Songtagen auf, dem damals größten Musikfestival in Deutschland mit über 40.000 Besuchern. Neben deutschen Gruppen wie Floh de Cologne oder Amon Düül spielten dort auch internationale Gruppen wie The Fugs oder The Mothers of Invention mit Frontmann Frank Zappa. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tangerine Dream mit elektronischer Musik noch nichts im Sinn. Zeitzeugen schrieben von einer „hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung“. Letztlich war es das 1968 mit Mitteln der „Berlinförderung“ eingerichtete Electronic-Beat-Studio, das unter der Leitung des Avantgardekomponisten Thomas Kessler viele Berliner Gruppen kostenlos an den damals noch neuen Synthesizer heranführte. Anfang 1969 stieg Herkenberg bei T.D. aus und gründete mit Heiner Pudelko (späterer Sänger der Gruppe Interzone) und Alex Conti die Gruppe Curly Curve. Daraufhin spielte Froese mehrere Konzerte mit wechselnden Musikern, bis er 1969 auf Klaus Schulze traf, der zu diesem Zeitpunkt Schlagzeug bei der Berliner Formation Psy Free spielte. Besonders Schulzes Fähigkeit, einen ungewöhnlichen Rhythmus auch über einen längeren Zeitraum zu halten, bewog Froese dazu, ihn zu fragen, ob er bei Tangerine Dream einsteigen wollte.
Froese und Schulze suchten einen weiteren Musiker, den sie in Conrad Schnitzler fanden, einem damaligen Schüler des Objekt- und Aktionskünstlers Joseph Beuys. Mit dieser Formation entstand während einer Session in einem Privatstudio die Musik, die im Jahr 1970 unter dem Titel Electronic Meditation herauskam. Das Material war ursprünglich nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen. Bei dieser Produktion kamen bis auf eine Farfisa-Orgel noch keine elektronischen Tasteninstrumente zum Einsatz. 1970 verließen Klaus Schulze und Conrad Schnitzler die Band bereits wieder. Schulze gründete Ash Ra Tempel (zusammen mit Manuel Göttsching und Hartmut Enke) und begann 1971 eine erfolgreiche Solokarriere, die ihn weltweit bekannt machen sollte.
Christoph Franke, den Froese in Berlin kennenlernte, kam im Alter von 17 Jahren von Agitation Free zu Tangerine Dream. Franke studierte am Berliner Konservatorium Klassische Musik und Komposition. Das neue Trio ergänzte der Organist Steve Schroyder. Unter dem Titel Ultima Thule erschien 1971 auf dem Ohr-Label ihre erste Single.
In der Besetzung Froese, Franke, Schroyder entstand 1971 die LP Alpha Centauri. Außer den drei Musikern wirkten noch Udo Dennebourg an der Flöte und der damalige Roadmanager Roland Paulick am Synthesizer mit. Nachdem persönliche Probleme mit Steve Schroyder auftraten, wurde er 1971 durch den Berliner Peter Baumann ersetzt, der 1968 seine musikalische Karriere als Organist bei der Amateurband Burning Touch begann. Mit dieser Zusammensetzung entstand die erste konstante Formation.
Während Tangerine Dream auf den ersten beiden Alben noch herkömmliche Instrumente und elektronische Effekte einsetzten, benutzten sie erstmals auf der 1972 erschienenen Doppel-LP Zeit intensiv einen Synthesizer (EMS VCS 3), den sie ein Jahr zuvor gekauft hatten. 1973 veröffentlichen sie ihre vierte LP Atem. Diese fand vor allem auf den britischen Inseln größeren Anklang. Der englische DJ John Peel machte die Platte auf seiner BBC-Sendung zur „Platte des Jahres“. Dadurch wurde Richard Branson von Virgin Records auf Tangerine Dream aufmerksam. Wegen rechtlicher Differenzen mit dem Ohr-Label und der Tatsache, dass sie im Ausland mehr Beachtung als in Deutschland fanden, unterschrieben sie im Dezember 1973 einen Plattenvertrag bei Virgin.
Im Jahr 1973 verließ Baumann die Gruppe für kurze Zeit. Froese und Franke gingen mit neuem Material ins Studio. Das Ergebnis dieser Arbeit erschien jedoch erst 1986 auf dem Album Green Desert.
Nachstehende Bezeichnungen der Schaffensperioden sind von Tangerine Dream selbst benutzte Begriffe.
Die Virgin-Jahre
Die erste Veröffentlichung auf dem Virgin-Label war 1974 Phaedra. Die Platte kam bis in die britischen Top 20. Am 16. Juni 1974 fand im Londoner Victoria Palace ihr erstes Konzert im englischsprachigen Ausland statt. Es folgte eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem sogenannten „Video-Synthesizer“ optisch unterstützt wurde. Ihre Konzerte bestanden zum größten Teil aus Improvisationen. Tangerine Dream hatten sich vorgenommen, kein Stück zweimal zu spielen.
Kurz vor einer Tournee, welche die Band im Frühjahr 1975 nach Australien und Neuseeland führte (wo sie ihre erste goldene Schallplatte erhielt), sprang Michael Hoenig (Agitation Free) für Peter Baumann ein. Baumann hatte die Band im Januar 1975 über Nacht verlassen, um mit dem Auto eine Reise durch Asien zu machen. Nach der Tour verließ Hoenig die Band wieder.
Nach Baumanns Rückkehr wurde das 1975 veröffentlichte Album Rubycon wieder in der Besetzung Froese, Franke und Baumann eingespielt. Auf dem Ende 1975 veröffentlichten Album Ricochet war erstmals Livemusik von Tangerine Dream zu hören, die während ihrer 75er Tournee durch Frankreich und England mitgeschnitten worden war.
Die nächste LP Stratosfear erschien 1976. Erste Anzeichen dafür, dass Tangerine Dream rhythmischer geworden waren, bewies das Titelstück. Auf der darauf folgenden Europatournee durch Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz und England stellten sie ihr neuestes Werk bei 31 Konzerten live vor, gefolgt von ihrer ersten, 16 Konzerte umfassenden USA-Tournee Anfang 1977.
Ebenfalls 1976 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers „Wages of Fear“ (dt. „Atemlos vor Angst“), beauftragte er die Band, den Soundtrack Sorcerer zu schreiben. Ungewöhnlich war dabei, dass Friedkin, begeistert von dem Resultat, den Film nach der Musik umschnitt. Nach einer weiteren USA-Tournee im August 1977 veröffentlichte Tangerine Dream die Doppel-LP Encore. Auf ihr sind Aufnahmen der Frühjahrs-Tour durch Nordamerika enthalten.
Ende 1977 verließ Peter Baumann die Gruppe aufgrund künstlerischer Meinungsverschiedenheiten sowie persönlicher Probleme. Er widmete sich einigen Soloprojekten, bis er mit seinem Plattenlabel „Private Music“ 1988 wieder auf seine ehemaligen Kollegen traf. Die verbleibenden Mitglieder Froese und Franke gingen mit der nächsten Produktion ein gewagtes Experiment ein, indem sie den englischen Multiinstrumentalisten Steve Jolliffe engagierten, der zuvor bei der Bluesrockband Steamhammer gespielt hatte. Als Schlagzeuger wurde der Berliner Schlagzeuger (und Bruder von Ideal-Gitarrist F.J. Krüger) Klaus Krüger in die Band aufgenommen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 1978 das Album Cyclone, welches für Tangerine Dream untypisch war, da sie hier erstmals song-ähnliche Texte benutzten. Die anschließende ausgedehnte Tournee fand aufgrund der für Tangerine Dream ungewöhnlichen Instrumentierung und des Gesangs beim Publikum nicht die gewünschte Resonanz. Steve Jolliffe verließ demzufolge die Gruppe wieder.
Die zum Duo Froese / Franke geschrumpfte Formation brachte 1979 die LP Force Majeure auf den Markt. Wieder übernahm Klaus Krüger das Schlagzeug, bevor er mit Iggy Pop live wie im Studio zusammenarbeitete. Als weiterer Gastmusiker ist Eduard Meyer am Cello zu hören. Froese und Franke wollten wieder in ihrer erfolgreichen Besetzung mit drei Keyboardern arbeiten. Allerdings suchten sie jemanden, der einen anderen Musikansatz als sie hatte und der ein ausgebildeter Pianist war. Sie fanden ihn in dem Organisten Johannes Schmoelling.
Schmoelling wurde von einem Tonmeister empfohlen und, obwohl er nicht wusste, wer Tangerine Dream war und mit der Musik ursprünglich nicht viel anfangen konnte, sagte er der Gruppe zu. Ende 1979 spielte das Trio bereits ihre ersten Kompositionen, die schließlich 1980 unter dem Titel Tangram erschienen. Am 31. Januar 1980 traten Tangerine Dream als erste westdeutsche „Rockband“ in der DDR auf. Im gleichen Jahr erschien dieses Konzert bei der DDR-Plattenfirma Amiga als LP unter dem Namen Quichote. 1986 wurde dieses Konzert dann bei Virgin als Pergamon Live offiziell herausgebracht.
Anfang 1981 erschien dann ihr Soundtrack zu dem Film Thief (dt. Der Einzelgänger). Im Herbst folgte das Studioalbum Exit. Auf beiden Alben fanden sich nun auffallend kürzere Stücke. Das Titellied zu dem Schimanski-Tatort Das Mädchen auf der Treppe, das als Single 1982 (und 1997 als Remixe im modernen Drum-and-Bass-Stil) auf den Markt kam, brachte Tangerine Dream sogar eine Chart-Platzierung unter den Top 20 ein. Da sie nie kommerziell klingen wollten, entschuldigte Edgar sich „augenzwinkernd für diesen Betriebsunfall“. Es folgte das Studioalbum White Eagle, das mit dem Titelstück auch die Urform dieser vermutlich daraus abgewandelten Tatort-Titelmusik beinhaltet. Während einer Europatournee gastierte Tangerine Dream auch im Londoner Dominion Theater. Ein Mitschnitt dieses Konzertes erschien 1983 auf der LP Logos Live. Auf dieser LP finden sich auch Teile des Soundtracks von „Der Söldner“, einem relativ gewalttätigen Agentenfilm, in dem auch Klaus Kinski mitspielt.
Die Jive-Electro-Jahre
1983 wurde ein betriebsames Jahr für Tangerine Dream. Sie veröffentlichten das Studio-Album Hyperborea, die Soundtracks Wavelength und The Keep und starteten eine Tour durch Polen, aus der das Live-Album Poland hervorging. Dieses Album stellt die erste Produktion auf dem „Jive-Elektro“-Label dar, zu dem sie nach Auslauf des Virgin-Vertrages wechselten. In der Folgezeit stieg der Anteil an Soundtracks, für die Tangerine Dream verantwortlich zeichneten, an. Dazu zählten 1983 die Teenagerkomödie Risky Business (dt. Lockere Geschäfte) mit Tom Cruise und 1984 die Stephen-King-Verfilmung Firestarter (dt. Der Feuerteufel) mit Drew Barrymore, sowie Flashpoint (dt. Flashpoint – Die Grenzwölfe).
1985 erschienen zwei weitere Soundtracks: Heartbreakers sowie Legend zum Fantasyfilm Legende. Dazu gab es im April ein großes, zweiteiliges Radiospecial im Rahmen der Hörfunksendung Sounds vom Synthesizer, in welcher Edgar Froese, Peter Baumann und Christopher Franke als Gesprächspartner mitwirkten. Die Musik zu dem Film The Park Is Mine (dt. Der Herrscher des Central Parks) erschien erst 1991 auf CD. Als nächstes Studioalbum veröffentlichten sie Le Parc, auf dem sie die einzelnen Stücke den schönsten Parks der Welt widmeten. Das gleichnamige Titellied dieses Albums wurde für den Vorspann der wenig erfolgreichen Action-Serie Street Hawk verwendet. Das war das letzte Album in der klassischen Besetzung Froese / Franke / Schmoelling. Aufgrund der häufigen Liveauftritte, Filmmusikaufträge und Studioaufnahmen entschloss sich Schmoelling eine Pause einzulegen und verließ die Gruppe.
Von Oktober 1985 bis Anfang 1986 war aus Tangerine Dream wieder ein Duo geworden. Als neues Mitglied stieß der Österreicher Paul Haslinger zu der Gruppe. Er hatte unter anderem klassische Musik an den Akademien in Salzburg und Wien studiert. Für die 1986er Tournee holten Tangerine Dream Haslinger zur Unterstützung auf die Bühne. Da die Zusammenarbeit während der Liveauftritte gut funktionierte, entschied man sich, ihn als ständiges Mitglied in die Band aufzunehmen. Als erste Arbeit des neuformierten Trios entstand 1986 die LP Underwater Sunlight, zu der Haslinger aber noch wenig kompositorisch beitrug, sondern nur Instrumente wie Piano und Synthesizer spielte.
1987 erschienen wieder einige Soundtracks: Three O’Clock High (dt. Faustrecht – Terror an der Highschool), Shy People – Bedrohliches Schweigen und der Horrorfilm Near Dark. Der Soundtrack zu dem amerikanischen Fernsehfilm Deadly Care kam erst 1991 auf CD heraus. Auf der Studioproduktion des Jahres wagte man erneut den Einsatz von Gesang. Auf Tyger vertonten Tangerine Dream Gedichte des englischen Schriftstellers William Blake. Hier „harmonisierten Text und Musik wesentlich besser“ als Jahre zuvor auf Cyclone. Ebenfalls im Jahr 1987 entstand ein Film über den Grand Canyon, zu dem Tangerine Dream die musikalische Untermalung beitrugen. Unter dem Titel Canyon Dreams erschienen sowohl das Video als auch der Soundtrack. Auf der CD taucht erstmals der Name Jerome Froese als Komponist auf. Die Musik brachte ihnen eine erste Grammy-Nominierung ein.
Das Material, welches Tangerine Dream während ihrer Konzerte 1987 aufgenommen haben, erschien 1988 auf dem Livealbum Livemiles als letzte Produktion auf dem Label „Jive-Elektro“. Dieses ist auch das letzte Album, an dem Christopher Franke beteiligt war. Einen Tag nach dem Konzert in Berlin am 2. August 1987 verließ er Tangerine Dream. Nach einer kurzen Auszeit startete er eine erfolgreiche Solokarriere mit dem Schwerpunkt Film- und TV-Musik.
Die Melrose-Jahre
Die Studioproduktion Optical Race erschien im September 1988. Neben Froese und Haslinger tauchte auf dem Album erstmals Ralph Wadephul auf, der Tangerine Dream auch auf der folgenden Nordamerikatour begleitete, danach jedoch nicht weiter in Erscheinung trat. Optical Race war die erste von fünf Produktionen, die auf dem Label „Private Music“ von Peter Baumann erschienen.
Zu dem Film Nacht der Entscheidung – Miracle Mile (Originaltitel: Miracle Mile), der die Nacht vor einer möglichen Atomkatastrophe schildert, schrieben sie 1989 die Filmmusik. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie einen Soundtrack für den Film Destination Berlin. Die Musik wurde speziell als Panoramasound für das Videosystem Imagine 360 komponiert.
Die nächste Studioarbeit war Lily On The Beach. Neben Edgar und Paul wirkten Hubert Waldner an Saxophon und Flöte sowie erstmals Jerome Froese als Gitarrist bei dieser Produktion mit. 1990 begann mit der Veröffentlichung der Soundtracks Dead Solid Perfect und Heartbreakers. Hier begnügte sich die Plattenfirma damit, die kurzen Musikschnipsel aus dem Film aneinanderzureihen.
Anfang 1990 suchte Edgar Froese einen Saxophonisten, um neue Elemente in die Musik Tangerine Dreams einzubinden. Freunde in Wien empfahlen ihm Linda Spa. Beim einzigen Deutschlandkonzert am 20. Februar 1990 in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle trat sie erstmals neben dem Saxophonisten Hubert Waldner mit Tangerine Dream auf. Auch für Jerome war das der erste Liveauftritt mit Tangerine Dream.
Aus dem Duo Froese / Haslinger wurde kurzzeitig wieder ein Trio, da Jerome festes Mitglied der Gruppe wurde. Die erste CD dieser Formation war Melrose. (Der Sitz des Plattenlabels befand sich in der berühmten Melrose-Avenue in Los Angeles, daher der Name.) Ende 1990 verließ Paul Haslinger die Gruppe und widmete sich Soloprojekten.
Die Seattle-Jahre
1991 wurde der Soundtrack The Man Inside / L’Affaire Wallraff veröffentlicht, sowie eine Märchen-CD mit dem Titel Rumpelstiltskin, zu der Tangerine Dream die Musik schrieben. Kathleen Turner erzählt hier die mit Musik unterlegte Geschichte von Rumpelstilzchen.
Als nächste Studio-CD erschien das Album Rockoon. Hier wurde der modernere Einfluss von Jerome deutlicher, die Stücke wurden schneller und teilweise rockiger.
Für die Mitglieder des Tangerine Dream International Fan Clubs brachten sie die auf 1.000 Stück limitierte CD Quinoa heraus. Erst 1998 erschien Quinoa als offizielles Album.
1993 erschienen wieder Liveaufnahmen von Tangerine Dream unter dem Titel 220 Volt Live. Auf der Bühne wurden Edgar und Jerome von Zlatko Perica (Gitarre) und Linda Spa (Saxophon und Keyboards) unterstützt. Zur CD 220 Volt Live wurde das Video Three Phase – Past, Present, Future veröffentlicht. Neben fünf Stücken, die beim Konzert am 25. Oktober 1992 im Paramount Theatre in Seattle mitgeschnitten wurden, befinden sich auch Videoclips und älteres Material wie Phaedra oder im Abspann Logos auf dem Video.
1994 erschien der Soundtrack zu dem bereits 1989 gedrehten Film Catch Me If You Can. Das Studioalbum des Jahres 1994 war Turn Of The Tides, das dem moderneren Stil von Rockoon folgte. Ebenfalls 1994 veröffentlichte Virgin eine aufwendig gestaltete 5 CD-Box unter dem Titel Tangents 1973 – 1983. Hier finden sich Stücke aus der Virgin-Dekade, die Edgar für diese Produktion remastert und neu abgemischt hat, sowie zehn bisher unveröffentlichte Tracks.
Die 1995 erschienene Produktion Tyranny Of Beauty setzt die Richtung seiner Vorgänger fort. Mit diesem Album erzielen sie ihre fünfte Grammy-Nominierung in Folge. Allerdings ist ihnen ein Grammy bisher verwehrt geblieben. Ebenfalls 1995 kommt die CD The Dream Mixes auf dem Virgin-Label heraus. Auf der CD haben Edgar und Jerome sechs Titel ihrer Alben Rockoon, Turn Of The Tides und Tyranny Of Beauty in härteren Versionen remixt, die technoartige Rhythmen aufweisen. Parallel erschien ein Video mit dem Titel The Video Dream Mixes mit insgesamt acht Videoclips.
Die Millennium-Jahre
Zu dem Film Zoning erschien 1996 der gleichnamige Original Video-Soundtrack (Interessanterweise spielt im Film „Zoning“ eine der Hauptrollen Dieter Meier vom Schweizer Electronic-Music-Duo Yello!). Auch das Label „Castle Communications“ brachte eine Box mit fünf CDs unter dem Titel The Dream Roots Collection heraus. Diesmal wurden auf den CDs 1 bis 4 Stücke der Jahre 1970–1973 und 1983–1987 in remasterten Versionen neu veröffentlicht. CD Nr. 5 bestand wieder aus neuem Material.
Das Studioalbum des Jahres 1996 hieß Goblins’ Club. Auf dieser Platte arbeiteten sie auch mit dem Wiener Boys Chor zusammen, der nicht mit den Wiener Sängerknaben zu verwechseln ist. Zu dieser Zeit gründeten Edgar und Jerome Froese ihr eigenes Plattenlabel TDI.
Zu dem Film Oasis erschien das gleichnamige Album bei TDI sowie der Videofilm bei „Camera One“. Das Video zeigt Landschaftsaufnahmen, zu denen Tangerine Dream stimmungsvolle Musik geschrieben haben. Zur 1997er Welttournee erschienen zwei Live-Mitschnitte: Tournado und Valentine Wheels. Auf der ersten befindet sich der zweite Konzert-Teil mit neueren Stücken, auf Valentine Wheels ist der erste Teil des Auftritts mit klassischen Tangerine Dream-Titeln zu finden.
Unter dem Titel Ambient Monkeys erschien eine weitere ungewöhnliche CD. Sie enthielt neben neuen Kompositionen auch Teile von den Werken Georg Friedrich Händels, Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts. Verbunden sind die Stücke durch Ambient-Geräusche (Vogelstimmen, fahrender Zug, Urwaldgeräusche etc.). Diese Musik wurde als Vorprogramm zur 1997er Europatournee vom Band abgespielt, während das Publikum auf das Konzert wartete.
Das Jahr 1998 war von einer Reihe von Veröffentlichungen auf dem TDI-Label geprägt. Die CD Dream Encores enthielt Livematerial der Jahre 1986 bis 1997, welches auf diversen Konzerten als Zugaben gespielt worden waren. Der zweite Teil der Dream Mixes kam unter dem Titel TimeSquare heraus. Zum Video Luminous Visions des Computerkünstlers Yoichiro Kawaguchi, bestehend aus phantasievollen, abstrakten Computeranimationen, lieferte Tangerine Dream den Soundtrack.
Da beim Komponieren von Filmmusiken sehr oft Material übrig blieb, erschien einiges davon 1998 auf den beiden CDs Hollywood Years Vol. I und Vol. II. Zu welchen Filmen die einzelnen Titel ursprünglich komponiert wurden, geht aus den Booklets nicht hervor. Zu einem Film über den russischen Transsibirien-Express schrieben Tangerine Dream die Filmmusik unter dem Titel Transsiberia.
Am 12. Juni 1999 fand das einzige Tangerine Dream-Konzert dieses Jahres im Rahmen des KlangArt-Festivals in Osnabrück statt. Unter dem Motto „Mars Polaris“ wurde die Mars Polar Lander Mission der NASA musikalisch umgesetzt. Der Percussionist Emil Hachfeld († 2000), der schon bei der 97er Tour mit aufgetreten ist, sorgte auch bei diesem Konzert für die entsprechenden Rhythmen. Weiterhin wurde die Band von dem Gitarristen Gerald Gradwohl unterstützt. Ebenfalls unter dem Titel Mars Polaris erschien eine CD mit der Musik des Konzertes als Studioaufnahme. Am Tag des Konzertes wurde ebenfalls die auf dem TDI-Label neu erschienene CD Sohoman verkauft. Auf ihr ist ein 43-minütiger Auszug aus dem Livekonzert vom 22. Februar 1982 im Regent Theatre in Sydney enthalten. Die CD stellt die erste Veröffentlichung der Tangerine Dream Classic Edition dar.
Das Album What A Blast (Untertitel: Architecture in Motion) stellte einen Soundtrack zu einem Film über einstürzende Hochhäuser dar. Der Film war in den USA unter dem Titel What A Blast! Architecture In Motion auf Video erschienen. Zu einem Film über die Chinesische Mauer erstellten Tangerine Dream den Soundtrack. Die Musik erschien auf der CD Great Wall Of China.
Im neuen Jahrtausend erschienen als erste Veröffentlichungen die Alben Soundmill Navigator und Antique Dreams mit älterem Material. Als reguläre Studioveröffentlichung folgte The Seven Letters From Tibet. Hier griffen Tangerine Dream seit langer Zeit wieder auf sphärischere Klänge ohne treibende Rhythmen zurück. In der I-Box wurden 6 CDs mit remasterten und zum Teil neuen Stücken herausgebracht. Es erschien 2001 ein weiteres Album der Reihe Dream Mixes namens DM3 – The Past Hundred Moons. 2002 erschien das bisher ambitionierteste Werk von Edgar Froese – der erste Teil zu Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“. Inferno ist eine Art Oper, die am 7. Oktober 2001 in der Kathedrale von Bernau aufgeführt wurde. Neben Edgar und Jerome traten sieben Sänger auf, darunter Iris Kulterer (Iris Camaa) und Jayney Klimek. Das Album Mota Atma aus 2003 stellt erneut einen Soundtrack dar. Im gleichen Jahr erschien DM4, der vierte Teil der Reihe Dream Mixes mit zum Teil remasterten und auch komplett neu eingespielten Versionen bekannter Stücke. 2004 brachte den zweiten Teil der Göttlichen Komödie, das Album Purgatorio. Wiederum unterstützen Jayney Klimek, Iris Kulterer aka Iris Camaa sowie weitere Sänger die Produktion. Die Coverbilder von Inferno und Purgatorio stammen von Edgars zweiter Frau, der Künstlerin Bianca Acquaye.
Der dritte Teil der Göttlichen Komödie – Paradiso (Paradies) wurde am 23., 24. und 25. September 2005 im Theater von Brandenburg an der Havel uraufgeführt und erneut am 18. und 19. Januar 2006 im Hans Otto Theater in Potsdam mit dem Brandenburger Symphonie-Orchester. Eine Doppel-CD des Potsdamer Live Konzerts wurde am 27. September 2006 angekündigt.
Am 21. September 2006 fand ein Konzert im renommierten Berliner Tempodrom statt. Dort hielt Tangerine Dream im Rahmen der in Berlin stattfindenden Popkomm-Musikmesse ein Konzert unter dem Namen 40 Lifemiles Tour – Roadmap to Music ab. Letztmals trat hier Jerome Froese in der Band mit auf.
Im April 2007 wurde das Studioalbum „Madcap’s Flaming Duty“ als Hommage an den verstorbenen Pink-Floyd-Gitarristen Syd Barrett veröffentlicht, wobei es sich um ein reines Gesangsalbum handelt. Die Titel wurden ausschließlich von Edgar Froese und Thorsten Quaeschning komponiert. Ebenso im April erschien das limitierte Studioalbum „Springtime in Nagasaki“.
Außerdem wurde die Band erweitert durch die österreichischen Gitarren-Virtuosen Bernhard Beibl und für Live-Auftritte als Gast Gerald Gradwohl.
Anlässlich des 40. Bandgeburtstages haben Radio Jena und das Webradio ZONO dann im September 2007 unter dem Titel „Decades Of Dreams“ in einer langen Radionacht die vielen Gesichter von Tangerine Dream Revue passieren lassen und dabei Edgar Froese, Christopher Franke, Peter Baumann und Klaus Schulze in ausführlichen Interviews aus den 1980er- und 1990er-Jahren die Bandgeschichte erzählen lassen.
Für freien Eintritt spielten Tangerine Dream am 1. Juli 2007 auf dem Marktplatz der Kreisstadt Eberswalde anlässlich der Eröffnung des Eberswalder Paul-Wunderlich-Hauses – ein Verwaltungsgebäude und zugleich Museum des weltberühmten Malers und Bildhauers Paul Wunderlich. Am 7. Oktober 2007 folgte in der Frankfurter Alten Oper das Konzert „One Night in Space“, welches ursprünglich gemeinsam mit Terry Riley stattfinden sollte, der aber aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
2008 gab es nach einem besonderen Konzert unter dem Motto „Tangerine Dream plays Edgar Froese“ in Eindhoven (Niederlande) einen Auftritt als Headliner des Night of the Prog-Festivals auf der Loreley am 18. Juli. Auf demselben Konzert trat auch Klaus Schulze auf, allerdings nicht gemeinsam mit Tangerine Dream. Weitere Aufführungen waren 2008 in London (1. November), in Edinburgh und in Los Angeles, 2009 in Berlin, Paris und Japan. Am 1. April 2010 traten sie wieder in der Royal Albert Hall in London auf. Am 24. Juni 2011 gaben sie ein Konzert zum Starmus-Festival in Teneriffa, bei dem als Gastmusiker der Queen-Gitarrist Brian May auftrat. Im Oktober 2011 spielten sie zum Moogfest in Asheville (USA, North Carolina) dem Sitz des legendären Synthesizerherstellers Moog.
Das Jahr 2012 ist für Tangerine Dream geprägt von einer großen Gastspieltournee durch Europa (Ungarn, Italien, Schweiz, UK, Deutschland), Kanada und den USA. 2013 veröffentlichte Rockstar Games das Computerspiel Grand Theft Auto V (GTA V) mit Musik von Tangerine Dream, Woody Jackson, The Alchemist, gemixt von DJ Shadow. 2014 steht auch für eine große Konzert-Tournee (Tel Aviv, Barcelona, Paris, London, Nijmegen, mehrere Städte in Deutschland, Warschau, Moskau, Petersburg, Turin). Spätestens für Frühjahr 2015 wurde die Veröffentlichung Edgar Froeses Buch "Autobiography-Force Majeure – 1967–2014" angekündigt. Froese starb am 20. Januar 2015 in Wien.
Die Quantum-Jahre
Für die Konzerte im November 2014 in Australien gab es eine neue Besetzungsliste: Neu dabei ist der Keyboarder Ulrich Schnauss und nicht mehr dabei sind Linda Spa und Iris Camaa, nachdem Bernhard Beibl bei den vorangegangenen Konzerten der Phaedra Farewell Tour 2014 schon nicht mehr mit auftrat.
Bandleader und Gründer Edgar W. Froese verstarb im Alter von 70 Jahren am 20. Januar 2015 in Wien an einer Lungenembolie.
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Love on a Real Train
Carregado a 22/08/2009
A real classic from the 80's. Love on a Real Train. Featured in the movie, Risky Business.
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Sorcerer
Publicado a 07/05/2014
Tangerine Dream. Album: Sorcerer. Cinematographic Score 2014. Track: Nebulous Jungle Path. Edgar Froese & Co. Eastgate Music and Arts.
Tangerine Dream
D: Tangerine Dream (deutsch „Orangeroter Traum“) ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band neben Ash Ra Tempel und Agitation Free als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch zum Krautrock gezählt wird. Oft wird die Musik von Tangerine Dream auch dem Musikgenre New Age zugeordnet (so gab es z. B. eine Grammy-Nominierung in dieser Sparte), in Interviews distanziert sich die Band jedoch von dieser Kategorisierung. Eher lässt sich ihre Musik neben der gelegentlichen Kategorisierung „Progressive Rock“ auch als sinfonische Musik oder als eine Form von Ambient mit Schwerpunkt auf elektronischer Klangerzeugung und mit Einflüssen aus der Rockmusik bezeichnen.
Bedeutung und Stellung im Musikgeschäft
Wenngleich innerhalb Deutschlands die Band Tangerine Dream mit ihrem Bekanntheitsgrad immer im Schatten von Kraftwerk steht, zählt sie weltweit neben beispielsweise den Scorpions zu den wenigen deutschen Supergruppen der Populärmusik, die internationale Anerkennung genießen. Mittlerweile betreiben sie ihr eigenes Musiklabel und eine eigene Musikagentur, was sie weitgehend unabhängig vom sogenannten Mainstream des Musikgeschäfts macht.
Instrumente, stilistische Merkmale
Stilistisch lassen sie sich durch den im Arrangement vielfach gleichberechtigten Einsatz akustischer
Instrumente (Gitarre, Saxofon, Flöte, Perkussion, gelegentlich Piano, Orchester usw.) und hin und wieder Gesang von anderen Protagonisten der sinfonischen elektronischen Musik zuweilen gut abgrenzen. Seit den achtziger Jahren wurden zumeist deutlich kürzere Musikstücke mehr in Strophe-Refrain-Interlude-Schemata veröffentlicht. Unverkennbar typisch sind ihre dynamisch-rhythmischen repetiven Synthesizersequenzen, breiten Klangteppiche und auch metallisch-digitalen Sounds. Von experimentell bis Rock und Pop, 20-minütigen Kompositionen oder kurzer Liedform, von einfacher Drum-Rhythmik bis zu House-Stilistiken passte sich Tangerine Dream in einem gewissen Maße dem Zeitgeist an, behielt aber eine Konsequenz in der Atmosphäre und Ästhetik ihrer Musik. Live gestaltet sich ein Konzert immer zu einer aufwendigen Performance aus Ton, Licht, Lasershow und Videoprojektion.
Fast alles, was im Instrumentenmarkt für elektronische Klangerzeugung bedeutsam ist, fand und findet Verwendung, z. B. Synthesizer wie Moog Minimoog, Polymoog, Moog 3P, Oberheim, Kurzweil, Sequential Circuits- Prophetbaureihe, Mellotron, Elka-Strings, ARP-Solina, ARP 2600, EMS, alle PPG-Synthesizer, Waldorf, Korg M1, Korg T1, Korg 01W, Korg Z1, Korg Radias, Yamaha DX7, Rolands Jupiter-, JX-, D-, U-, JD- und JV-Baureihen, Access Virus, Clavia Nord-Lead, Softwareinstrumente, E-mu- und Akai-Sampler, Steinberg-Software u.v.m.
Werdegang
Tangerine Dream wurde im September 1967 von Edgar Froese gegründet.
Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin; bereits kurz danach traten sie bei den Essener Songtagen auf, dem damals größten Musikfestival in Deutschland mit über 40.000 Besuchern. Neben deutschen Gruppen wie Floh de Cologne oder Amon Düül spielten dort auch internationale Gruppen wie The Fugs oder The Mothers of Invention mit Frontmann Frank Zappa. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tangerine Dream mit elektronischer Musik noch nichts im Sinn. Zeitzeugen schrieben von einer „hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung“. Letztlich war es das 1968 mit Mitteln der „Berlinförderung“ eingerichtete Electronic-Beat-Studio, das unter der Leitung des Avantgardekomponisten Thomas Kessler viele Berliner Gruppen kostenlos an den damals noch neuen Synthesizer heranführte. Anfang 1969 stieg Herkenberg bei T.D. aus und gründete mit Heiner Pudelko (späterer Sänger der Gruppe Interzone) und Alex Conti die Gruppe Curly Curve. Daraufhin spielte Froese mehrere Konzerte mit wechselnden Musikern, bis er 1969 auf Klaus Schulze traf, der zu diesem Zeitpunkt Schlagzeug bei der Berliner Formation Psy Free spielte. Besonders Schulzes Fähigkeit, einen ungewöhnlichen Rhythmus auch über einen längeren Zeitraum zu halten, bewog Froese dazu, ihn zu fragen, ob er bei Tangerine Dream einsteigen wollte.
Froese und Schulze suchten einen weiteren Musiker, den sie in Conrad Schnitzler fanden, einem damaligen Schüler des Objekt- und Aktionskünstlers Joseph Beuys. Mit dieser Formation entstand während einer Session in einem Privatstudio die Musik, die im Jahr 1970 unter dem Titel Electronic Meditation herauskam. Das Material war ursprünglich nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen. Bei dieser Produktion kamen bis auf eine Farfisa-Orgel noch keine elektronischen Tasteninstrumente zum Einsatz. 1970 verließen Klaus Schulze und Conrad Schnitzler die Band bereits wieder. Schulze gründete Ash Ra Tempel (zusammen mit Manuel Göttsching und Hartmut Enke) und begann 1971 eine erfolgreiche Solokarriere, die ihn weltweit bekannt machen sollte.
Christoph Franke, den Froese in Berlin kennenlernte, kam im Alter von 17 Jahren von Agitation Free zu Tangerine Dream. Franke studierte am Berliner Konservatorium Klassische Musik und Komposition. Das neue Trio ergänzte der Organist Steve Schroyder. Unter dem Titel Ultima Thule erschien 1971 auf dem Ohr-Label ihre erste Single.
In der Besetzung Froese, Franke, Schroyder entstand 1971 die LP Alpha Centauri. Außer den drei Musikern wirkten noch Udo Dennebourg an der Flöte und der damalige Roadmanager Roland Paulick am Synthesizer mit. Nachdem persönliche Probleme mit Steve Schroyder auftraten, wurde er 1971 durch den Berliner Peter Baumann ersetzt, der 1968 seine musikalische Karriere als Organist bei der Amateurband Burning Touch begann. Mit dieser Zusammensetzung entstand die erste konstante Formation.
Während Tangerine Dream auf den ersten beiden Alben noch herkömmliche Instrumente und elektronische Effekte einsetzten, benutzten sie erstmals auf der 1972 erschienenen Doppel-LP Zeit intensiv einen Synthesizer (EMS VCS 3), den sie ein Jahr zuvor gekauft hatten. 1973 veröffentlichen sie ihre vierte LP Atem. Diese fand vor allem auf den britischen Inseln größeren Anklang. Der englische DJ John Peel machte die Platte auf seiner BBC-Sendung zur „Platte des Jahres“. Dadurch wurde Richard Branson von Virgin Records auf Tangerine Dream aufmerksam. Wegen rechtlicher Differenzen mit dem Ohr-Label und der Tatsache, dass sie im Ausland mehr Beachtung als in Deutschland fanden, unterschrieben sie im Dezember 1973 einen Plattenvertrag bei Virgin.
Im Jahr 1973 verließ Baumann die Gruppe für kurze Zeit. Froese und Franke gingen mit neuem Material ins Studio. Das Ergebnis dieser Arbeit erschien jedoch erst 1986 auf dem Album Green Desert.
Nachstehende Bezeichnungen der Schaffensperioden sind von Tangerine Dream selbst benutzte Begriffe.
Die Virgin-Jahre
Die erste Veröffentlichung auf dem Virgin-Label war 1974 Phaedra. Die Platte kam bis in die britischen Top 20. Am 16. Juni 1974 fand im Londoner Victoria Palace ihr erstes Konzert im englischsprachigen Ausland statt. Es folgte eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem sogenannten „Video-Synthesizer“ optisch unterstützt wurde. Ihre Konzerte bestanden zum größten Teil aus Improvisationen. Tangerine Dream hatten sich vorgenommen, kein Stück zweimal zu spielen.
Kurz vor einer Tournee, welche die Band im Frühjahr 1975 nach Australien und Neuseeland führte (wo sie ihre erste goldene Schallplatte erhielt), sprang Michael Hoenig (Agitation Free) für Peter Baumann ein. Baumann hatte die Band im Januar 1975 über Nacht verlassen, um mit dem Auto eine Reise durch Asien zu machen. Nach der Tour verließ Hoenig die Band wieder.
Nach Baumanns Rückkehr wurde das 1975 veröffentlichte Album Rubycon wieder in der Besetzung Froese, Franke und Baumann eingespielt. Auf dem Ende 1975 veröffentlichten Album Ricochet war erstmals Livemusik von Tangerine Dream zu hören, die während ihrer 75er Tournee durch Frankreich und England mitgeschnitten worden war.
Die nächste LP Stratosfear erschien 1976. Erste Anzeichen dafür, dass Tangerine Dream rhythmischer geworden waren, bewies das Titelstück. Auf der darauf folgenden Europatournee durch Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz und England stellten sie ihr neuestes Werk bei 31 Konzerten live vor, gefolgt von ihrer ersten, 16 Konzerte umfassenden USA-Tournee Anfang 1977.
Ebenfalls 1976 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers „Wages of Fear“ (dt. „Atemlos vor Angst“), beauftragte er die Band, den Soundtrack Sorcerer zu schreiben. Ungewöhnlich war dabei, dass Friedkin, begeistert von dem Resultat, den Film nach der Musik umschnitt. Nach einer weiteren USA-Tournee im August 1977 veröffentlichte Tangerine Dream die Doppel-LP Encore. Auf ihr sind Aufnahmen der Frühjahrs-Tour durch Nordamerika enthalten.
Ende 1977 verließ Peter Baumann die Gruppe aufgrund künstlerischer Meinungsverschiedenheiten sowie persönlicher Probleme. Er widmete sich einigen Soloprojekten, bis er mit seinem Plattenlabel „Private Music“ 1988 wieder auf seine ehemaligen Kollegen traf. Die verbleibenden Mitglieder Froese und Franke gingen mit der nächsten Produktion ein gewagtes Experiment ein, indem sie den englischen Multiinstrumentalisten Steve Jolliffe engagierten, der zuvor bei der Bluesrockband Steamhammer gespielt hatte. Als Schlagzeuger wurde der Berliner Schlagzeuger (und Bruder von Ideal-Gitarrist F.J. Krüger) Klaus Krüger in die Band aufgenommen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 1978 das Album Cyclone, welches für Tangerine Dream untypisch war, da sie hier erstmals song-ähnliche Texte benutzten. Die anschließende ausgedehnte Tournee fand aufgrund der für Tangerine Dream ungewöhnlichen Instrumentierung und des Gesangs beim Publikum nicht die gewünschte Resonanz. Steve Jolliffe verließ demzufolge die Gruppe wieder.
Die zum Duo Froese / Franke geschrumpfte Formation brachte 1979 die LP Force Majeure auf den Markt. Wieder übernahm Klaus Krüger das Schlagzeug, bevor er mit Iggy Pop live wie im Studio zusammenarbeitete. Als weiterer Gastmusiker ist Eduard Meyer am Cello zu hören. Froese und Franke wollten wieder in ihrer erfolgreichen Besetzung mit drei Keyboardern arbeiten. Allerdings suchten sie jemanden, der einen anderen Musikansatz als sie hatte und der ein ausgebildeter Pianist war. Sie fanden ihn in dem Organisten Johannes Schmoelling.
Schmoelling wurde von einem Tonmeister empfohlen und, obwohl er nicht wusste, wer Tangerine Dream war und mit der Musik ursprünglich nicht viel anfangen konnte, sagte er der Gruppe zu. Ende 1979 spielte das Trio bereits ihre ersten Kompositionen, die schließlich 1980 unter dem Titel Tangram erschienen. Am 31. Januar 1980 traten Tangerine Dream als erste westdeutsche „Rockband“ in der DDR auf. Im gleichen Jahr erschien dieses Konzert bei der DDR-Plattenfirma Amiga als LP unter dem Namen Quichote. 1986 wurde dieses Konzert dann bei Virgin als Pergamon Live offiziell herausgebracht.
Anfang 1981 erschien dann ihr Soundtrack zu dem Film Thief (dt. Der Einzelgänger). Im Herbst folgte das Studioalbum Exit. Auf beiden Alben fanden sich nun auffallend kürzere Stücke. Das Titellied zu dem Schimanski-Tatort Das Mädchen auf der Treppe, das als Single 1982 (und 1997 als Remixe im modernen Drum-and-Bass-Stil) auf den Markt kam, brachte Tangerine Dream sogar eine Chart-Platzierung unter den Top 20 ein. Da sie nie kommerziell klingen wollten, entschuldigte Edgar sich „augenzwinkernd für diesen Betriebsunfall“. Es folgte das Studioalbum White Eagle, das mit dem Titelstück auch die Urform dieser vermutlich daraus abgewandelten Tatort-Titelmusik beinhaltet. Während einer Europatournee gastierte Tangerine Dream auch im Londoner Dominion Theater. Ein Mitschnitt dieses Konzertes erschien 1983 auf der LP Logos Live. Auf dieser LP finden sich auch Teile des Soundtracks von „Der Söldner“, einem relativ gewalttätigen Agentenfilm, in dem auch Klaus Kinski mitspielt.
Die Jive-Electro-Jahre
1983 wurde ein betriebsames Jahr für Tangerine Dream. Sie veröffentlichten das Studio-Album Hyperborea, die Soundtracks Wavelength und The Keep und starteten eine Tour durch Polen, aus der das Live-Album Poland hervorging. Dieses Album stellt die erste Produktion auf dem „Jive-Elektro“-Label dar, zu dem sie nach Auslauf des Virgin-Vertrages wechselten. In der Folgezeit stieg der Anteil an Soundtracks, für die Tangerine Dream verantwortlich zeichneten, an. Dazu zählten 1983 die Teenagerkomödie Risky Business (dt. Lockere Geschäfte) mit Tom Cruise und 1984 die Stephen-King-Verfilmung Firestarter (dt. Der Feuerteufel) mit Drew Barrymore, sowie Flashpoint (dt. Flashpoint – Die Grenzwölfe).
1985 erschienen zwei weitere Soundtracks: Heartbreakers sowie Legend zum Fantasyfilm Legende. Dazu gab es im April ein großes, zweiteiliges Radiospecial im Rahmen der Hörfunksendung Sounds vom Synthesizer, in welcher Edgar Froese, Peter Baumann und Christopher Franke als Gesprächspartner mitwirkten. Die Musik zu dem Film The Park Is Mine (dt. Der Herrscher des Central Parks) erschien erst 1991 auf CD. Als nächstes Studioalbum veröffentlichten sie Le Parc, auf dem sie die einzelnen Stücke den schönsten Parks der Welt widmeten. Das gleichnamige Titellied dieses Albums wurde für den Vorspann der wenig erfolgreichen Action-Serie Street Hawk verwendet. Das war das letzte Album in der klassischen Besetzung Froese / Franke / Schmoelling. Aufgrund der häufigen Liveauftritte, Filmmusikaufträge und Studioaufnahmen entschloss sich Schmoelling eine Pause einzulegen und verließ die Gruppe.
Von Oktober 1985 bis Anfang 1986 war aus Tangerine Dream wieder ein Duo geworden. Als neues Mitglied stieß der Österreicher Paul Haslinger zu der Gruppe. Er hatte unter anderem klassische Musik an den Akademien in Salzburg und Wien studiert. Für die 1986er Tournee holten Tangerine Dream Haslinger zur Unterstützung auf die Bühne. Da die Zusammenarbeit während der Liveauftritte gut funktionierte, entschied man sich, ihn als ständiges Mitglied in die Band aufzunehmen. Als erste Arbeit des neuformierten Trios entstand 1986 die LP Underwater Sunlight, zu der Haslinger aber noch wenig kompositorisch beitrug, sondern nur Instrumente wie Piano und Synthesizer spielte.
1987 erschienen wieder einige Soundtracks: Three O’Clock High (dt. Faustrecht – Terror an der Highschool), Shy People – Bedrohliches Schweigen und der Horrorfilm Near Dark. Der Soundtrack zu dem amerikanischen Fernsehfilm Deadly Care kam erst 1991 auf CD heraus. Auf der Studioproduktion des Jahres wagte man erneut den Einsatz von Gesang. Auf Tyger vertonten Tangerine Dream Gedichte des englischen Schriftstellers William Blake. Hier „harmonisierten Text und Musik wesentlich besser“ als Jahre zuvor auf Cyclone. Ebenfalls im Jahr 1987 entstand ein Film über den Grand Canyon, zu dem Tangerine Dream die musikalische Untermalung beitrugen. Unter dem Titel Canyon Dreams erschienen sowohl das Video als auch der Soundtrack. Auf der CD taucht erstmals der Name Jerome Froese als Komponist auf. Die Musik brachte ihnen eine erste Grammy-Nominierung ein.
Das Material, welches Tangerine Dream während ihrer Konzerte 1987 aufgenommen haben, erschien 1988 auf dem Livealbum Livemiles als letzte Produktion auf dem Label „Jive-Elektro“. Dieses ist auch das letzte Album, an dem Christopher Franke beteiligt war. Einen Tag nach dem Konzert in Berlin am 2. August 1987 verließ er Tangerine Dream. Nach einer kurzen Auszeit startete er eine erfolgreiche Solokarriere mit dem Schwerpunkt Film- und TV-Musik.
Die Melrose-Jahre
Die Studioproduktion Optical Race erschien im September 1988. Neben Froese und Haslinger tauchte auf dem Album erstmals Ralph Wadephul auf, der Tangerine Dream auch auf der folgenden Nordamerikatour begleitete, danach jedoch nicht weiter in Erscheinung trat. Optical Race war die erste von fünf Produktionen, die auf dem Label „Private Music“ von Peter Baumann erschienen.
Zu dem Film Nacht der Entscheidung – Miracle Mile (Originaltitel: Miracle Mile), der die Nacht vor einer möglichen Atomkatastrophe schildert, schrieben sie 1989 die Filmmusik. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie einen Soundtrack für den Film Destination Berlin. Die Musik wurde speziell als Panoramasound für das Videosystem Imagine 360 komponiert.
Die nächste Studioarbeit war Lily On The Beach. Neben Edgar und Paul wirkten Hubert Waldner an Saxophon und Flöte sowie erstmals Jerome Froese als Gitarrist bei dieser Produktion mit. 1990 begann mit der Veröffentlichung der Soundtracks Dead Solid Perfect und Heartbreakers. Hier begnügte sich die Plattenfirma damit, die kurzen Musikschnipsel aus dem Film aneinanderzureihen.
Anfang 1990 suchte Edgar Froese einen Saxophonisten, um neue Elemente in die Musik Tangerine Dreams einzubinden. Freunde in Wien empfahlen ihm Linda Spa. Beim einzigen Deutschlandkonzert am 20. Februar 1990 in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle trat sie erstmals neben dem Saxophonisten Hubert Waldner mit Tangerine Dream auf. Auch für Jerome war das der erste Liveauftritt mit Tangerine Dream.
Aus dem Duo Froese / Haslinger wurde kurzzeitig wieder ein Trio, da Jerome festes Mitglied der Gruppe wurde. Die erste CD dieser Formation war Melrose. (Der Sitz des Plattenlabels befand sich in der berühmten Melrose-Avenue in Los Angeles, daher der Name.) Ende 1990 verließ Paul Haslinger die Gruppe und widmete sich Soloprojekten.
Die Seattle-Jahre
1991 wurde der Soundtrack The Man Inside / L’Affaire Wallraff veröffentlicht, sowie eine Märchen-CD mit dem Titel Rumpelstiltskin, zu der Tangerine Dream die Musik schrieben. Kathleen Turner erzählt hier die mit Musik unterlegte Geschichte von Rumpelstilzchen.
Als nächste Studio-CD erschien das Album Rockoon. Hier wurde der modernere Einfluss von Jerome deutlicher, die Stücke wurden schneller und teilweise rockiger.
Für die Mitglieder des Tangerine Dream International Fan Clubs brachten sie die auf 1.000 Stück limitierte CD Quinoa heraus. Erst 1998 erschien Quinoa als offizielles Album.
1993 erschienen wieder Liveaufnahmen von Tangerine Dream unter dem Titel 220 Volt Live. Auf der Bühne wurden Edgar und Jerome von Zlatko Perica (Gitarre) und Linda Spa (Saxophon und Keyboards) unterstützt. Zur CD 220 Volt Live wurde das Video Three Phase – Past, Present, Future veröffentlicht. Neben fünf Stücken, die beim Konzert am 25. Oktober 1992 im Paramount Theatre in Seattle mitgeschnitten wurden, befinden sich auch Videoclips und älteres Material wie Phaedra oder im Abspann Logos auf dem Video.
1994 erschien der Soundtrack zu dem bereits 1989 gedrehten Film Catch Me If You Can. Das Studioalbum des Jahres 1994 war Turn Of The Tides, das dem moderneren Stil von Rockoon folgte. Ebenfalls 1994 veröffentlichte Virgin eine aufwendig gestaltete 5 CD-Box unter dem Titel Tangents 1973 – 1983. Hier finden sich Stücke aus der Virgin-Dekade, die Edgar für diese Produktion remastert und neu abgemischt hat, sowie zehn bisher unveröffentlichte Tracks.
Die 1995 erschienene Produktion Tyranny Of Beauty setzt die Richtung seiner Vorgänger fort. Mit diesem Album erzielen sie ihre fünfte Grammy-Nominierung in Folge. Allerdings ist ihnen ein Grammy bisher verwehrt geblieben. Ebenfalls 1995 kommt die CD The Dream Mixes auf dem Virgin-Label heraus. Auf der CD haben Edgar und Jerome sechs Titel ihrer Alben Rockoon, Turn Of The Tides und Tyranny Of Beauty in härteren Versionen remixt, die technoartige Rhythmen aufweisen. Parallel erschien ein Video mit dem Titel The Video Dream Mixes mit insgesamt acht Videoclips.
Die Millennium-Jahre
Zu dem Film Zoning erschien 1996 der gleichnamige Original Video-Soundtrack (Interessanterweise spielt im Film „Zoning“ eine der Hauptrollen Dieter Meier vom Schweizer Electronic-Music-Duo Yello!). Auch das Label „Castle Communications“ brachte eine Box mit fünf CDs unter dem Titel The Dream Roots Collection heraus. Diesmal wurden auf den CDs 1 bis 4 Stücke der Jahre 1970–1973 und 1983–1987 in remasterten Versionen neu veröffentlicht. CD Nr. 5 bestand wieder aus neuem Material.
Das Studioalbum des Jahres 1996 hieß Goblins’ Club. Auf dieser Platte arbeiteten sie auch mit dem Wiener Boys Chor zusammen, der nicht mit den Wiener Sängerknaben zu verwechseln ist. Zu dieser Zeit gründeten Edgar und Jerome Froese ihr eigenes Plattenlabel TDI.
Zu dem Film Oasis erschien das gleichnamige Album bei TDI sowie der Videofilm bei „Camera One“. Das Video zeigt Landschaftsaufnahmen, zu denen Tangerine Dream stimmungsvolle Musik geschrieben haben. Zur 1997er Welttournee erschienen zwei Live-Mitschnitte: Tournado und Valentine Wheels. Auf der ersten befindet sich der zweite Konzert-Teil mit neueren Stücken, auf Valentine Wheels ist der erste Teil des Auftritts mit klassischen Tangerine Dream-Titeln zu finden.
Unter dem Titel Ambient Monkeys erschien eine weitere ungewöhnliche CD. Sie enthielt neben neuen Kompositionen auch Teile von den Werken Georg Friedrich Händels, Johann Sebastian Bachs und Wolfgang Amadeus Mozarts. Verbunden sind die Stücke durch Ambient-Geräusche (Vogelstimmen, fahrender Zug, Urwaldgeräusche etc.). Diese Musik wurde als Vorprogramm zur 1997er Europatournee vom Band abgespielt, während das Publikum auf das Konzert wartete.
Das Jahr 1998 war von einer Reihe von Veröffentlichungen auf dem TDI-Label geprägt. Die CD Dream Encores enthielt Livematerial der Jahre 1986 bis 1997, welches auf diversen Konzerten als Zugaben gespielt worden waren. Der zweite Teil der Dream Mixes kam unter dem Titel TimeSquare heraus. Zum Video Luminous Visions des Computerkünstlers Yoichiro Kawaguchi, bestehend aus phantasievollen, abstrakten Computeranimationen, lieferte Tangerine Dream den Soundtrack.
Da beim Komponieren von Filmmusiken sehr oft Material übrig blieb, erschien einiges davon 1998 auf den beiden CDs Hollywood Years Vol. I und Vol. II. Zu welchen Filmen die einzelnen Titel ursprünglich komponiert wurden, geht aus den Booklets nicht hervor. Zu einem Film über den russischen Transsibirien-Express schrieben Tangerine Dream die Filmmusik unter dem Titel Transsiberia.
Am 12. Juni 1999 fand das einzige Tangerine Dream-Konzert dieses Jahres im Rahmen des KlangArt-Festivals in Osnabrück statt. Unter dem Motto „Mars Polaris“ wurde die Mars Polar Lander Mission der NASA musikalisch umgesetzt. Der Percussionist Emil Hachfeld († 2000), der schon bei der 97er Tour mit aufgetreten ist, sorgte auch bei diesem Konzert für die entsprechenden Rhythmen. Weiterhin wurde die Band von dem Gitarristen Gerald Gradwohl unterstützt. Ebenfalls unter dem Titel Mars Polaris erschien eine CD mit der Musik des Konzertes als Studioaufnahme. Am Tag des Konzertes wurde ebenfalls die auf dem TDI-Label neu erschienene CD Sohoman verkauft. Auf ihr ist ein 43-minütiger Auszug aus dem Livekonzert vom 22. Februar 1982 im Regent Theatre in Sydney enthalten. Die CD stellt die erste Veröffentlichung der Tangerine Dream Classic Edition dar.
Das Album What A Blast (Untertitel: Architecture in Motion) stellte einen Soundtrack zu einem Film über einstürzende Hochhäuser dar. Der Film war in den USA unter dem Titel What A Blast! Architecture In Motion auf Video erschienen. Zu einem Film über die Chinesische Mauer erstellten Tangerine Dream den Soundtrack. Die Musik erschien auf der CD Great Wall Of China.
Im neuen Jahrtausend erschienen als erste Veröffentlichungen die Alben Soundmill Navigator und Antique Dreams mit älterem Material. Als reguläre Studioveröffentlichung folgte The Seven Letters From Tibet. Hier griffen Tangerine Dream seit langer Zeit wieder auf sphärischere Klänge ohne treibende Rhythmen zurück. In der I-Box wurden 6 CDs mit remasterten und zum Teil neuen Stücken herausgebracht. Es erschien 2001 ein weiteres Album der Reihe Dream Mixes namens DM3 – The Past Hundred Moons. 2002 erschien das bisher ambitionierteste Werk von Edgar Froese – der erste Teil zu Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“. Inferno ist eine Art Oper, die am 7. Oktober 2001 in der Kathedrale von Bernau aufgeführt wurde. Neben Edgar und Jerome traten sieben Sänger auf, darunter Iris Kulterer (Iris Camaa) und Jayney Klimek. Das Album Mota Atma aus 2003 stellt erneut einen Soundtrack dar. Im gleichen Jahr erschien DM4, der vierte Teil der Reihe Dream Mixes mit zum Teil remasterten und auch komplett neu eingespielten Versionen bekannter Stücke. 2004 brachte den zweiten Teil der Göttlichen Komödie, das Album Purgatorio. Wiederum unterstützen Jayney Klimek, Iris Kulterer aka Iris Camaa sowie weitere Sänger die Produktion. Die Coverbilder von Inferno und Purgatorio stammen von Edgars zweiter Frau, der Künstlerin Bianca Acquaye.
Der dritte Teil der Göttlichen Komödie – Paradiso (Paradies) wurde am 23., 24. und 25. September 2005 im Theater von Brandenburg an der Havel uraufgeführt und erneut am 18. und 19. Januar 2006 im Hans Otto Theater in Potsdam mit dem Brandenburger Symphonie-Orchester. Eine Doppel-CD des Potsdamer Live Konzerts wurde am 27. September 2006 angekündigt.
Am 21. September 2006 fand ein Konzert im renommierten Berliner Tempodrom statt. Dort hielt Tangerine Dream im Rahmen der in Berlin stattfindenden Popkomm-Musikmesse ein Konzert unter dem Namen 40 Lifemiles Tour – Roadmap to Music ab. Letztmals trat hier Jerome Froese in der Band mit auf.
Im April 2007 wurde das Studioalbum „Madcap’s Flaming Duty“ als Hommage an den verstorbenen Pink-Floyd-Gitarristen Syd Barrett veröffentlicht, wobei es sich um ein reines Gesangsalbum handelt. Die Titel wurden ausschließlich von Edgar Froese und Thorsten Quaeschning komponiert. Ebenso im April erschien das limitierte Studioalbum „Springtime in Nagasaki“.
Außerdem wurde die Band erweitert durch die österreichischen Gitarren-Virtuosen Bernhard Beibl und für Live-Auftritte als Gast Gerald Gradwohl.
Anlässlich des 40. Bandgeburtstages haben Radio Jena und das Webradio ZONO dann im September 2007 unter dem Titel „Decades Of Dreams“ in einer langen Radionacht die vielen Gesichter von Tangerine Dream Revue passieren lassen und dabei Edgar Froese, Christopher Franke, Peter Baumann und Klaus Schulze in ausführlichen Interviews aus den 1980er- und 1990er-Jahren die Bandgeschichte erzählen lassen.
Für freien Eintritt spielten Tangerine Dream am 1. Juli 2007 auf dem Marktplatz der Kreisstadt Eberswalde anlässlich der Eröffnung des Eberswalder Paul-Wunderlich-Hauses – ein Verwaltungsgebäude und zugleich Museum des weltberühmten Malers und Bildhauers Paul Wunderlich. Am 7. Oktober 2007 folgte in der Frankfurter Alten Oper das Konzert „One Night in Space“, welches ursprünglich gemeinsam mit Terry Riley stattfinden sollte, der aber aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
2008 gab es nach einem besonderen Konzert unter dem Motto „Tangerine Dream plays Edgar Froese“ in Eindhoven (Niederlande) einen Auftritt als Headliner des Night of the Prog-Festivals auf der Loreley am 18. Juli. Auf demselben Konzert trat auch Klaus Schulze auf, allerdings nicht gemeinsam mit Tangerine Dream. Weitere Aufführungen waren 2008 in London (1. November), in Edinburgh und in Los Angeles, 2009 in Berlin, Paris und Japan. Am 1. April 2010 traten sie wieder in der Royal Albert Hall in London auf. Am 24. Juni 2011 gaben sie ein Konzert zum Starmus-Festival in Teneriffa, bei dem als Gastmusiker der Queen-Gitarrist Brian May auftrat. Im Oktober 2011 spielten sie zum Moogfest in Asheville (USA, North Carolina) dem Sitz des legendären Synthesizerherstellers Moog.
Das Jahr 2012 ist für Tangerine Dream geprägt von einer großen Gastspieltournee durch Europa (Ungarn, Italien, Schweiz, UK, Deutschland), Kanada und den USA. 2013 veröffentlichte Rockstar Games das Computerspiel Grand Theft Auto V (GTA V) mit Musik von Tangerine Dream, Woody Jackson, The Alchemist, gemixt von DJ Shadow. 2014 steht auch für eine große Konzert-Tournee (Tel Aviv, Barcelona, Paris, London, Nijmegen, mehrere Städte in Deutschland, Warschau, Moskau, Petersburg, Turin). Spätestens für Frühjahr 2015 wurde die Veröffentlichung Edgar Froeses Buch "Autobiography-Force Majeure – 1967–2014" angekündigt. Froese starb am 20. Januar 2015 in Wien.
Die Quantum-Jahre
Für die Konzerte im November 2014 in Australien gab es eine neue Besetzungsliste: Neu dabei ist der Keyboarder Ulrich Schnauss und nicht mehr dabei sind Linda Spa und Iris Camaa, nachdem Bernhard Beibl bei den vorangegangenen Konzerten der Phaedra Farewell Tour 2014 schon nicht mehr mit auftrat.
Bandleader und Gründer Edgar W. Froese verstarb im Alter von 70 Jahren am 20. Januar 2015 in Wien an einer Lungenembolie.
Quelle: Wikipedia
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Tangerine Dream
GB: Tangerine Dream was a German electronic music group founded in 1967 by Edgar Froese. The band undergone many personnel changes over the years, with Froese being the only continuous member. Drummer and composer Klaus Schulze was briefly a member of an early lineup, but the most stable version of the group, during their influential mid-1970s period, was as a trio with Froese, Christopher Franke, and Peter Baumann. In the late 1970s, Johannes Schmoelling replaced Baumann, and this lineup, too, was stable and extremely productive.
Tangerine Dream has released more than one hundred albums since the group was formed. Their early "Pink Years" albums had a pivotal role in the development of Krautrock. Their "Virgin Years" albums helped define what became known as the Berlin School of electronic music. These and later albums were influential in the development of electronic dance music, and also the genre known as new-age music, though the band themselves disliked the term. From the late 1990s into the 2000s, Tangerine Dream has also explored some styles of electronica.
Although the group has released numerous studio and live recordings, a substantial number of their fans were introduced to Tangerine Dream by their film soundtracks, which total over sixty and include Sorcerer, Thief, The Keep, Risky Business, Firestarter, Legend, Near Dark, Shy People, and Miracle Mile. They most recently composed the original score for the video game Grand Theft Auto V.
Line-up
In the late 60s and early 70s, several short-lived incarnations of Tangerine Dream were formed by Froese teaming up with various musicians from West Berlin's underground scene. A few of these collaborators included Steve Jolliffe, Klaus Schulze and Conrad Schnitzler.
The most notable of Froese's collaborations ended up being his partnership with Christopher Franke.
Franke joined Tangerine Dream in 1970 from the group Agitation Free to replace Schulze as the drummer. He is credited for the initial discovery of the sequencer technique, introduced on Phaedra, that came to define the band's music. Franke left Tangerine Dream due to tiresome schedules, and creative differences with Froese, nearly two decades later in 1987.
Franke joined Tangerine Dream in 1970 from the group Agitation Free to replace Schulze as the drummer. He is credited for the initial discovery of the sequencer technique, introduced on Phaedra, that came to define the band's music. Franke left Tangerine Dream due to tiresome schedules, and creative differences with Froese, nearly two decades later in 1987.
Other long-term members of the group included Peter Baumann (1971–1977), who later went on to found the New Age label Private Music, to which the band was signed from 1988 to 1991; Johannes Schmoelling (1979–1985); Paul Haslinger (1986–1990); Froese's son Jerome Froese (1990–2006); and most recently Thorsten Quaeschning of Picture Palace Music (2005–present).
A number of other members were also part of Tangerine Dream for shorter periods of time. In contrast to session musicians, they also contributed to some compositions of the band during their stay. The most notable such members are Steve Schroyder (organist, 1971–72), Michael Hoenig (who replaced Baumann for a 1975 Australian tour and a London concert, included on Bootleg Box Set Vol. 1), Steve Jolliffe (wind instruments and vocals on Cyclone and the following tour; he was also part of a short-lived 1969 line-up), Klaus Krieger (drummer on Cyclone and Force Majeure) Ralf Wadephul (in collaboration with Edgar Froese recorded album Blue Dawn, but it was released only in 2006; also credited for one track on Optical Race (1988) and toured with the band in support of this album), and Linda Spa (saxophonist who appeared on numerous albums and concerts between 1990 and 1996, as well as 2005 onwards, and contributing one track on Goblins' Club).
Throughout the 1990s and into the 2000s, Tangerine Dream was often joined on stage by Zlatko Perica or Gerald Gradwohl on guitars, and Emil Hachfeld on electronic drums. Jerome Froese left in 2006 after a concert at the Tempodrom in Berlin. Until late 2014, Tangerine Dream comprised Edgar Froese as well as Thorsten Quaeschning, who first collaborated in the composition of Jeanne d'Arc (2005). For concerts and recordings, they were usually joined by Linda Spa on saxophone and flute, Iris Camaa on drums and percussion, and Bernhard Beibl on guitar. In 2011, electric violinist Hoshiko Yamane was added to the lineup, and is featured on some of the most recent albums.
In late 2014, Bernhard Beibl announced on his Facebook page that he would stop collaborating with Tangerine Dream. Shortly thereafter, it was announced that Tangerine Dream would no longer be touring with Linda Spa or Iris Camaa, but that Ulrich Schnauss had been brought into the fold. Edgar Froese's death in January 2015 left this however a short-lived line-up.
History
Origins: Psychedelia and krautrock
Edgar Froese arrived in West Berlin in the mid-1960s to study art. His first band, the psychedelic rock-styled The Ones, was gradually dismantled after releasing only one single, and Froese turned to further experimentation, playing minor gigs with a variety of musicians. Most of these gigs were in the famous Zodiak Free Arts Lab, although Froese's band was also invited to play for Salvador Dalí. Music was mixed with literature, painting, early forms of multimedia, and more. Only the most outlandish ideas attracted any attention, and Froese summed up this attitude with the phrase: "In the absurd often lies what is artistically possible." As members of the group came and went, the direction of the music continued to be inspired by the Surrealists, and the group came to be called by the surreal-sounding name of Tangerine Dream, inspired by the line "tangerine trees and marmalade skies" from The Beatles' track "Lucy in the Sky with Diamonds."
Froese was fascinated by technology and skilled in using it to create music. He built custom-made instruments and, wherever he went, collected sounds with tape recorders for use in constructing musical works later. His early work with tape loops and other repeating sounds was the obvious precursor to the emerging technology of the sequencer, which Tangerine Dream quickly adopted upon its arrival.
The first Tangerine Dream album, Electronic Meditation, was a tape-collage Krautrock piece, using the technology of the time rather than the synthesized music they later became famous for. The line-up for the album was Froese, Klaus Schulze, and Conrad Schnitzler. Electronic Meditation was published by Ohr in 1970, and began the period known as the Pink Years (the Ohr logo was a pink ear). But starting with their second album, Alpha Centauri, the group has been a trio or occasionally duo of electronic instruments, commonly augmented by guitar from Froese (or, much later, other musicians as well), and occasionally also other instruments. Of these, drums from Christopher Franke and organ from Steve Schroyder (on Alpha Centauri) or Peter Baumann (on subsequent releases) feature prominently in the band's music during the early 70s. They also started their heavy usage of the Mellotron during this period.
Rise to fame: The Virgin years
The band's 1973 album Atem was named as Album of the Year by British DJ John Peel, and this attention helped Tangerine Dream to sign to the fledgling Virgin Records in the same year. Soon afterward they released the album Phaedra, an eerie soundscape that unexpectedly reached #15 in the United Kingdom album charts and became one of Virgin's first bona-fide hits. Phaedra was one of the first commercial albums to feature sequencers and came to define much more than just the band's own sound. The creation of the album's title track was something of an accident; the band was experimenting in the studio with a recently acquired Moog synthesizer, and the tape happened to be rolling at the time. They kept the results and later added flute, bass-guitar and Mellotron performances. The cantankerous Moog, like many other early synthesizers, was so sensitive to changes in temperature that its oscillators would drift badly in tuning as the equipment warmed up, and this drift can easily be heard on the final recording. This album marked the beginning of the period known as the Virgin Years.
In the 1980s, along with other electronic music pioneers such as Jean Michel Jarre and Vangelis, the band were early adopters of the new digital technology which revolutionized the sound of the synthesiser, although the group had been using digital equipment (in some shape or form) as early as the mid-seventies. Their technical competence and extensive experience in their early years with self-made instruments and unusual means of creating sounds meant that they were able to exploit this new technology to make music quite unlike anything heard before. To the modern listener, their albums of that period may not seem so exceptional, but only because the technology they adopted at that time is now used almost universally.
Tangerine Dream live
Tangerine Dream's earliest concerts were visually simple by modern standards, with three men sitting motionless for hours alongside massive electronic boxes festooned with patch cords and a few flashing lights. Some concerts were even performed in complete darkness as happened during the performance at York Minster, 20 October 1975. As time went on and technology advanced, the concerts became much more elaborate, with visual effects, lighting, lasers, pyrotechnics, and projected images. By 1977 their North American tour featured full-scale Laserium effects.
Through the 1970s and 1980s the band toured extensively. The concerts generally included large amounts of unreleased and improvised material, and were consequently widely bootlegged. They were notorious for playing extremely loudly (reaching 134db in 1976) and for a long time. The band released recordings of a fair number of their concerts, and on some of these the band worked out material which would later form the backbone of their studio recordings (for example, Pergamon, which documents a concert given in East Berlin shortly after Johannes Schmoelling joined the group, contains themes that would appear later on Tangram). An early example of this was the Ricochet album, which was recorded during a tour that included European cathedrals, with some later overdubbing.
Forays into vocals
Most of Tangerine Dream's albums are entirely instrumental—two albums that prominently featured lyrics, Cyclone (1978) and Tyger (1987) were met with disapproval from some fans. While there have occasionally been a few vocals on the band's other releases, such as the track "Kiew Mission" from 1981's Exit and "The Harbor" from 1987's Shy People, the group only recently returned to featuring vocals in a musical trilogy based on Dante's Divine Comedy and their 2007 album Madcap's Flaming Duty.
After their 1980 East Berlin gig, when they became one of the first major Western bands to perform in a Communist country, Tangerine Dream became very popular behind the Iron Curtain. They were one of the most popular bands in Poland in the early 1980s and even released a double live album of one of their performances there called Poland, recorded during their tour in the winter at the end of 1983. With Poland, the band moved to the Jive Electro label, marking the beginning of the Blue Years.
Soundtracks
Throughout the 1980s, Tangerine Dream composed scores for more than twenty films. This had been an interest of Froese's since the late 1960s, when he scored an obscure Polish film, as well as appearing as an actor in several German underground films. He made the score for the experimental film "Never shoot the bathroom man," directed by Jürgen Polland. Many of the group's soundtracks were composed at least partially of reworked material from the band's studio albums or work that was in progress for upcoming albums; see, for example, the resemblance between the track "Igneous" on their soundtrack for Thief and the track "Thru Metamorphic Rocks" on their studio release Force Majeure. Their first exposure on U.S. television came when a track for the then in-progress album Le Parc was used as the theme for the television program Street Hawk. Some of the more famous soundtracks have been Sorcerer, The Keep, Risky Business, Firestarter, Flashpoint, Near Dark, Shy People, and Legend. At their best, the soundtracks have been as musically successful as the regular studio albums, and many fans discovered them through their film or television work. Tangerine Dream have also composed the soundtrack score for the video game Grand Theft Auto V.
Recent times: Going Independent
Several of the band's albums released during the 1990s were nominated for Grammy Awards. Since then, Tangerine Dream with Jerome Froese has taken a directional change away from the new-age leanings of those albums and toward an electronica style. After Jerome's departure, founder Edgar Froese has steered the band in a direction somewhat reminiscent of material throughout their career.
In recent years, Tangerine Dream has released albums in series. The Dream Mixes series began in 1995 with the most recent being released in 2010. The Divine Comedy series, based on the writings of Dante Alighieri, spanned 2002-2006. From 2007-2010, the Five Atomic Seasons were released. Most recently, the Eastgate Sonic Poems series, based on the works of famous poetic authors such as Edgar Allan Poe and Franz Kafka, began in 2011, with the most recent appearing in 2013. Also, beginning in 2007, Tangerine Dream has released a number of EPs, referred to as "CupDiscs" by the band.
Edgar Froese also released a number of solo recordings which are similar in style to Tangerine Dream's work. Jerome Froese released a number of singles as TDJ Rome that are similar to his work within the Dream Mixes series. In 2005 he released his first solo album Neptunes under the name Jerome Froese. Jerome is presently on hiatus from Tangerine Dream to concentrate on his solo career. His second solo album Shiver Me Timbers was released on 29 October 2007, and his third, Far Side of the Face, was released in 2012. Beginning in 2011, Jerome Froese joined with former Tangerine Dream member Johannes Schmoelling and keyboardist Robert Waters to form the band Loom, which plays original material as well as Tangerine Dream classics. Thorsten Quaeschning, leader of Picture Palace Music, was brought into Tangerine Dream in 2005, and has contributed to most of the band's albums and CupDiscs since then.
The group has had recording contracts with Ohr, Virgin, Jive Electro, Private Music, and Miramar, and many of the minor soundtracks were released on Varese Sarabande. In 1996, the band founded their own record label, TDI, and more recently, Eastgate. Subsequent albums are today generally not available in normal retail channels but are sold by mail-order or through online channels. The same applies to their Miramar releases, the rights to which the band has bought back. Meanwhile, their Ohr and Jive Electro catalogs (known as the "Pink" and "Blue" Years) are currently owned by Esoteric Recordings.
Concert updates
To celebrate their 40th anniversary (1967–2007), Tangerine Dream announced their only UK concert at London Astoria on 20 April 2007. Tangerine Dream also played a totally free open-air concert in Eberswalde on 1 July 2007 and at the Alte Oper in Frankfurt on Main on 7 October 2007. 2008 saw the band in Eindhoven Netherlands playing at E-Day (an electronic music festival); later in the year they also played the Night of the Prog Festival in Loreley, Germany, as well as concerts at the Kentish Town Forum, in London on 1 November, at the Picture House, Edinburgh on 2 November, and their first live concert in the USA for over a decade, at the UCLA Royce Hall, Los Angeles on 7 November.
In 2009 the group announced that they would play a concert at the Royal Albert Hall in London, on 1 April 2010, titled the Zeitgeist concert, 35 years after their milestone concert there on 2 April 1975. The entire concert was released as a 3-CD live album on 7 July 2010.
Tangerine Dream embarked in spring/summer 2012 on a tour of Europe, Canada & USA called The Electric Mandarine Tour 2012: The 1st leg was a 5-date European tour, beginning in 10 April in Budapest (Hungary) via Padua (Italy), Milano (Italy), Zurich (Switzerland) and ending in 10 May in Berlin (Germany). The 2nd leg was a North-American tour which started with the Jazz Festival in Montréal (Canada) on 30 June, followed by a concert on 4 July at the Bluesfest in Ottawa (Canada) and continued as a 10-date US journey beginning in July in Boston, then New York, Philadelphia, Washington, and California. On 16 November 2014, Tangerine Dream performed in Melbourne, Australia as part of Melbourne Music Week.
Founding member Edgar Froese's death and end of Tangerine Dream
Froese died suddenly in Vienna on 20 January 2015 from a pulmonary embolism.
In March 2015, Froese's son, Jerome Froese, announced via Facebook the end of Tangerine Dream, claiming that he "won't support (or merge with) any kind of wannabe lineups, not now nor in the future."
Artistic connections
Influences
Tangerine Dream began as a surreal rock band, with each of the members contributing different
musical influences and styles. Edgar Froese's guitar style was inspired by Jimi Hendrix, while Chris Franke contributed the more avant garde elements of Karlheinz Stockhausen and Terry Riley. Yes-like progressive rock influence was brought in by Steve Joliffe on Cyclone. The sample-based sound collages of Johannes Schmoelling drew their inspiration from a number of sources; one instance is Steve Reich's Music for 18 Musicians on, for example, parts of Logos Live, and the track Love on a Real Train from the Risky Business soundtrack.
musical influences and styles. Edgar Froese's guitar style was inspired by Jimi Hendrix, while Chris Franke contributed the more avant garde elements of Karlheinz Stockhausen and Terry Riley. Yes-like progressive rock influence was brought in by Steve Joliffe on Cyclone. The sample-based sound collages of Johannes Schmoelling drew their inspiration from a number of sources; one instance is Steve Reich's Music for 18 Musicians on, for example, parts of Logos Live, and the track Love on a Real Train from the Risky Business soundtrack.
Classical music has had some influence on the sound of Tangerine Dream over the years. György Ligeti, Johann Sebastian Bach, Maurice Ravel, and Arcangelo Corelli are clearly visible as dominant influences in the early albums. A Baroque sensibility sometimes informs the more coordinated sequencer patterns, which has its most direct expression in the La Folia section that comes at the very end of the title track of Force Majeure. In live performances, the piano solos often directly quoted from Romantic classical works for piano, such as the Beethoven and Mozart snippets in much of the late '70s- early '80s stage shows. In the bootleg recording of the Mannheim Mozartsaal concert of 1976 (Tangerine Tree volume 13), the first part of the first piece also clearly quotes from Franz Liszt's Totentanz. The first phrase is played on a harpsichord synthesizer patch, and is answered by the second half of the phrase in a flute voicing on a Mellotron. During the 90s, many releases included recordings of classical compositions: Pictures at an Exhibition (on Turn of the Tides), Largo (from Xerxes) (on Tyranny of Beauty), Symphony in A Minor (by J. S. Bach), and Concerto in A Major / Adagio (by Wolfgang Amadeus Mozart) (both on Ambient Monkeys).
Since the 90s, Tangerine Dream have also recorded cover versions of Jimi Hendrix' Purple Haze (first on 220 Volt Live) and The Beatles' Eleanor Rigby, Back in the U.S.S.R., Tomorrow Never Knows, and Norwegian Wood.
An infrequently recurring non-musical influence on Tangerine Dream, and Edgar Froese in particular, have been 12th-19th century poets. This was first evident on the 1981 album Exit, the track title "Pilots of the Purple Twilight" being a quote from Alfred Lord Tennyson's poem Locksley Hall. Six years later, the album Tyger featured poems from William Blake set to music; and around the turn of the millennium, Edgar Froese started working on a musical trilogy based on Dante Alighieri's Divine Comedy, completed in 2006. Most recently, the 2007 album Madcap's Flaming Duty features more poems set to music, some again from Blake but also e.g. Walt Whitman.
Pink Floyd were also an influence on Edgar Froese and Tangerine Dream, the band in its very early psychedelic rock band phase playing improvisations based on Pink Floyd's Interstellar Overdrive. Madcap's Flaming Duty is dedicated to the memory of the late Syd Barrett. The title refers to Barrett's solo release, "The Madcap Laughs".
The band's influence can be felt in ambient artists such as Deepspace, The Future Sound of London, David Kristian, and Global Communication, as well as rock, pop, and dance artists such as Radiohead, Porcupine Tree, M83, DJ Shadow, Ulrich Schnauss, Cut Copy, and Kasabian. The band also clearly influenced 1990s and 2000s Trance music, where lush soundscapes and synth pads are used along with repetitive synth sequences, much like in their 1975 releases Rubycon and Ricochet, as well as some of their music from the early 1980s. The group have also been sampled countless times, more recently by Recoil on the album SubHuman, by Sasha on Involver, and on several Houzan Suzuki albums.
Source: Wikipedia
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Tangerine Dream
BR: Tangerine Dream é uma banda alemã, formada em 1967 por Edgar Froese (tecladista, o único remanescente da formação original do grupo), considerada como um grande expoente do rock progressivo eletrônico, junto com o Kraftwerk .
História
A carreira da banda é dividida em várias fases. A primeira iniciada em 1969 e terminada em 1973, marca uma sonoridade inspirada no Pink Floyd (fase Syd Barrett), com várias intervenções de teclados, e efeitos sonoros, e próxima da cena progressiva alemã denominada Krautrock. Destaque para os discos Zeit (1972) duplo com uma proposta ousada de uma "sinfonia eletrônica espacial", e Atem (1973) que incluía elementos tribais em algumas faixas .
A segunda, entre 1974 a 1982,considerada por muitos a fase de ouro do grupo, marca uma guinada na sonoridade da banda, que mesmo ainda apostando em longas suítes, marca uma maior independência sonora, em que o grupo adquiria uma identidade própria, e uma maior, e melhor utilização de teclados, sintetizadores, sequenciadores e efeitos sonoros em algumas faixas, uma proposta um pouco mais acessível, mesmo que ainda bastante experimental. Destaque para os discos Phaedra (considerado a obra-prima da banda, de 1974), Stratosfear (1976), Cyclone (o único com vocais, de 1978) e Force Majeure (1979)1 .
No início dos anos 80 a banda ingressou em uma curta mas bem sucedida experiência compondo trilhas sonoras de filmes de Hollywood. Destaque para Thief (1981) com James Caan como protagonista; e Risky Business (1983) estrelado por Tom Cruise.
A partir de 1983 o grupo começa a seguir numa linha mais comercial, mesmo que em alguns
trabalhos ainda aposte em suítes; o grupo adquire uma sonoridade mais direta, por vezes pop. Destaque para os discos Hyperborea (1983), Optical Race (1988) e Mars Polaris (1999) .
trabalhos ainda aposte em suítes; o grupo adquire uma sonoridade mais direta, por vezes pop. Destaque para os discos Hyperborea (1983), Optical Race (1988) e Mars Polaris (1999) .
Uma característica do grupo, é a constante troca de formações entre os membros da banda, onde somente Froese (que também possui trabalhos a solo) se mantendo no grupo desde 1969. Outros ex-integrantes da banda, como Michael Hoening, Peter Baumman e Christopher Franke, tem carreiras solo que merecem citação .
Fonte: Wikipedia
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Studio albums
Anos "Pink"
1970 - Electronic Meditation; 1971 - Alpha Centauri; 1972 - Zeit; 1973 – Atem
Anos "Virgin"
1974 - Phaedra; 1975 - Rubycon; 1976 - Stratosfear; 1977 - Sorcere; 1978 - Cyclone; 1979 - Force Majeure; 1980 - Tangram; 1981 - Exit; 1981 - Thief; 1982 - White Eagle; 1983 – Hyperborea;
Anos Blue
1984 - Polônia; 1985 - Le Parc; 1983 - Green Desert; 1986 - Underwater Sunlight; 1987 - Tyger;
1988 – Livemiles;
Anos Melrose
1988 - Optical Race; 1989 - Lily on the Beach; 1989 - Miracle Mile (trilha sonora); 1990 – Melrose;
Anos Seattle
1992 - Rockoon; 1992 - Quinoa; 1994 - Turn of the Tides; 1995 - Tyranny of Beauty;
Anos Millennium ou TDI
1996 - Goblins Club; 1997 - Ambient Monkeys; 1999 - Mars Polaris; 1999 - Canyon Dreams (trilha sonora); 2000 - The Seven Letters From Tibet; 2005 - Jeanne D'Arc;
Anos Eastgate
2005 - Phaedra (Remix); 2006 - Blue Dawn; 2006 - Autumn in Hiroshima; 2006 - Summer in Nagasaki; 2006 - Springtime in Nagasaki; 2007 - Madcap's Flaming Duty; 2007 - Sleeping Watches Snoring In Silence; 2007 - One Night in Space; 2007 - One Times One; 2007 - Bells of Accra; 2007 - Tangines Scales; 2008 - The Epsilon Journey; 2008 - Fallen Angels; 2008 - Das Romantische Opfer;
2008 - Purple Diluvial; 2008 - Views from a Red Train; 2008 - Tangram 2008; 2008 - Choice;
2008 - Das Romantische Opfer (Live at Loreley); 2008 - Autumn in Hiroshima; 2009 - Flame;
2010 - Zeitgeist; 2010 - DMV; 2011 - The Island of the Fay; 2011 - Mona da Vinci; 2011 - The Gate of Saturn (Live at The Manchester Lowry);
Live Albums
1975 - Ricochet; 1977 - Encore; 1980 - Quichotte; 1982 - Logos - Live at the Dominium; 1984 - Poland - The Warsaw Concert; 1985 - Pergamon Live; 1988 - Live Miles; 1993 - 220 Volt Live;
2006 - Tempodrome Live Concert; 2007 - Orange Odyssey - The Eberswalde Concert; 2007 - London Astoria Club Concert; 2008 - Loreley - Live Open Air (Germany);
EPs
2007 - Bells of Accra; 2007 - Sleeping Watches Snoring in Silence; 2007 - One Night in Spac;
Source: Wikipedia
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Cloudburst Flight
Publicado a 08/07/2012
Zeitgeist Concert Coliseu Lisboa 2010
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Love on a Real Train
Carregado a 22/08/2009
A real classic from the 80's. Love on a Real Train. Featured in the movie, Risky Business.
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Sorcerer
Publicado a 07/05/2014
Tangerine Dream. Album: Sorcerer. Cinematographic Score 2014. Track: Nebulous Jungle Path. Edgar Froese & Co. Eastgate Music and Arts.
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German TV Edgar Froese Interview 1997
Publicado a 27/01/2015
Interview mit Edgar Froese von Tangerine Dream.
Tangerine Dream: Homepage
Tangerine Dream: YouTube
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