Hannes Wader
D: Hannes Wader (* 23. Juni 1942 in Bielefeld-Gadderbaum als Hans Eckard Wader) ist ein
deutscher Musiker und Liedermacher.
Er gilt neben Reinhard Mey, Franz Josef Degenhardt und Konstantin Wecker als einer der großen deutschen Liedermacher.
Zunächst bekannt geworden als sozialkritischer Chansonnier, der Einfluss auf die Studentenbewegung ausübte, wandte sich Wader später dem traditionellen deutschen und plattdeutschen Liedgut zu. Seit Ende der 1970er Jahre begann er sich verstärkt als DKP-Mitglied zu engagieren und trat auf zahlreichen politischen Veranstaltungen auf. Arbeiterlieder und sozialistische Hymnen machten damals einen wichtigen Teil seines Repertoires aus. Seit den 1990er Jahren interpretiert Wader verstärkt Werke von Dichtern früherer Epochen wie Joseph von Eichendorff und Carl Michael Bellman.
Ursprünglich war Wader beeinflusst vom französischen Chansonnier Georges Brassens und von Bob Dylan. Seine eigenen lyrischen Texte sind meist mit eigenen Kompositionen unterlegt und oft autobiographisch geprägt. Einige Vertonungen Waders wurden Volkslieder und finden sich in einschlägigen Publikationen wie der Mundorgel. Als sein wohl bekanntestes Lied gilt Heute hier, morgen dort.
Leben und Werk
Kindheit und Jugend
Im Jahre 1942 wurde Hannes Wader in Bielefeld-Gadderbaum als Sohn eines Landarbeiters und einer Putzfrau geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen mit zwei acht und neun Jahre älteren Schwestern auf. Im Alter von drei Jahren sammelte er bei Familienfesten erste Auftrittserfahrungen.
Nach dem Schulabschluss begann Wader eine dreijährige Lehre als Dekorateur in einem Schuhgeschäft und arbeitete anschließend noch drei Jahre in diesem Beruf. Während dieser Zeit lernte er Mandoline und Gitarre. 1957 starb sein Vater im 55. Lebensjahr. Nach eigenen Angaben hatte Wader nie Freude an seinem Beruf. Er wurde mit der Zeit immer nachlässiger und 1962 entließ ihn sein Chef schließlich wegen „Unfähigkeit, Streitsucht und Musizierens während der Arbeitszeit“. Wader hatte ihm im Streit „ein paar Schuhe vor den Wanst“ geworfen.
Beginn der Liedermacherlaufbahn
Während seiner Lehrzeit unternahm Hannes Wader erste Schritte als Musiker. Er begann sich für Jazz zu interessieren, spielte Klarinette und Saxophon. Nach seiner Kündigung 1962 spielte Hannes Wader in verschiedenen Jazzkapellen und trat als Klarinettist und Saxophonist in Bars und Lokalen auf. Im selben Jahr lernte er eine Modegrafik-Studentin kennen, die ihn dazu bewog, ein Grafik-Studium an der Werkkunstschule in Bielefeld zu beginnen. Wader begann wieder zu zeichnen, bewarb sich für ein Studium und wurde angenommen.
Er studierte drei Semester, bekam Ärger mit Dozenten und entschloss sich, Bielefeld zu verlassen. Mit einer Mappe unter dem Arm reiste er per Anhalter nach West-Berlin, um sich an der Akademie für Graphik, Druck und Werbung, der heutigen Universität der Künste, anzumelden, wo er auch angenommen wurde. Während dieser Zeit (1962/63) hörte Wader zum ersten Mal Georges Brassens und war „ungeheuer fasziniert”. An dessen Bandbreite von Zynismus bis Zärtlichkeit – musikalisch nur sparsam unterlegt, aber ausgefeilt – orientierte sich Hannes Wader in seinen ersten Gehversuchen als Liedermacher. Er begann, selbst zu singen, Gitarre zu spielen und eigene Lieder zu schreiben. Das Loch unterm Dach war seine erste Komposition.
Wader führte vorerst sein Studium fort, weiterhin in der Absicht, Grafiker zu werden. Er hörte zum ersten Mal vom Festival Chanson Folklore International auf der Burg Waldeck. Dort, wo auch die in der West-Berliner Folkszene aktiven Reinhard Mey, Katja Ebstein, Schobert und Black und Ingo Insterburg ihre Karriere begannen, hatte er Pfingsten 1966 selbst seinen ersten großen Auftritt, der Wader bekannt machte.
Anfang 1967 brach er sein Grafik-Studium ab und wurde von Hans A. Nikel, dem damaligen Herausgeber des Satire-Magazins Pardon, für ein Dreivierteljahr als Layouter engagiert.
Schnell begann Wader in der bereits lebendigen Liedermacherszene West-Berlins Fuß zu fassen. Er stand jeden Abend auf bis zu fünf Bühnen. In der Folgezeit tourte Wader mit Reinhard Mey durch Kneipen und Clubs – ihre Auftritte waren gefragt. Da ihr Repertoire noch recht klein war, übersetzten sie einige Lieder ins Französische und trugen sie zweimal vor, um den Abend füllen zu können.
Erstes Album
1968 war Hannes Wader mit 26 Jahren ein fester Bestandteil der sich in West-Berlin entwickelnden Folkszene, jedoch scheiterten seine Versuche, einen Schallplattenvertrag zu bekommen. Auf Vermittlung Reinhard Meys kam Wader mit dem Schlagerproduzenten Walter Richter in Kontakt, ebenfalls ohne Ergebnis.
Bei einem Rundfunkauftritt beim Südwestfunk in Baden-Baden lernte Wader den Musiker Knut Kiesewetter kennen, der Gefallen an seinen Liedern fand und mit ihm eine Platte aufnehmen wollte. Es kam 1969 zu der Produktion Hannes Wader singt… im Studio Windrose in Hamburg. Auf dieser Platte befinden sich ausschließlich eigene Kompositionen. Wader legte bei dieser Aufnahme einen Biss und eine Sozialkritik an den Tag, die auf den folgenden Platten, aber auch späteren Texten regelmäßig wiederkehrten und wohl einen großen Teil seiner musikalischen Identität und Popularität definierten. Zunächst gelang es Kiesewetter nicht, eine Veröffentlichung zu erreichen. Schließlich erreichte er die Produktion bei Philips, wo er zuvor eine erfolgreiche Witzplatte produziert hatte. Die Androhung, es würde keine zweite Witzplatte geben, wenn Wader nicht genommen würde, führte schließlich zum Erfolg. Innerhalb weniger Monate wurden mehrere zehntausend Exemplare verkauft, ungewöhnlich für einen Plattenneuling. Wader erhielt danach einen langfristigen Vertrag.
Die 1970er Jahre: Wader und die Politik
Hannes Wader verstand sich anfangs nicht als politischer Liedermacher. Politik war bei ihm wegen seines politisch aktiven Vaters, der wenig Zeit für die Familie hatte, negativ besetzt. Erst nach dem Ende der 68er-Bewegung wandte er sich politischen Themen zu. „Die Frage, die die Journalisten damals in den Sechzigern als Erste stellten, war immer dieselbe: Glauben Sie, dass Sie mit Ihren Liedern die Welt verändern können? Da war meine Antwort zwar immer Nein, aber der Anspruch stand im Raum.“ In den 1970er Jahren wurde Hannes Wader dann durch seine provokanten Texte einer der Stars der links-alternativen Szene.
Wader kam Anfang der 1970er Jahre nach Hamburg. Im Oktober 1971 überließ er seine Wohnung im Stadtteil Poppenbüttel für einige Monate Hella Utesch, einer vermeintlichen NDR-Reporterin. Während dieser Zeit reiste Wader zum letzten Mal per Anhalter durch Europa, um anschließend mit seiner gerade fertiggestellten und erfolgversprechenden LP 7 Lieder auf Tournee zu gehen. Nach seiner Rückkehr fand er seine Wohnung jedoch völlig verwüstet vor. „Hella Utesch” war der Deckname von Gudrun Ensslin, Mitglied der RAF, die sich Waders Behausung als Hauptquartier eingerichtet hatte und dort Experimente mit Sprengstoff durchgeführt hatte. Bei einem Konzert wurde Wader verhaftet. Die Staatsanwaltschaft strengte gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung an. Er und seine Freunde wurden in der Folgezeit observiert und abgehört. Die Medien reagierten mit Vorverurteilungen oder weitgehendem Boykott. Dennoch zeichneten sich seine Sängerkollegen wie zum Beispiel Reinhard Mey in dieser Zeit durch eine Solidarität aus, ohne die Waders Karriere als Liedermacher beendet gewesen wäre: Bei einem geplanten gemeinsamen Rundfunkauftritt hieß es: „Herr Wader, Sie nicht!” Seine Kollegen drohten damit, den Auftritt platzen zu lassen, und so kam Wader doch zu seinem Auftritt. Erst nach Jahren wurde das Verfahren eingestellt. Die Eindrücke dieser Zeit verarbeitete er mit 17 Jahren Verzögerung in dem Lied Alptraum, das auf der Nach-Hamburg-LP von 1989 veröffentlicht wurde.
Den Plan, in Hamburg zu bleiben, betrachtete Wader als gescheitert. Er zog 1973 nach Struckum im Kreis Nordfriesland in eine von ihm sanierte Windmühle, wo auch einige der späteren Alben entstanden und aufgenommen wurden, unter anderem 1978 und 1980 die zwei Produktionen Folk Friends mit Interpreten aus England, Irland, Schottland und den USA.
1974 heiratete Wader die Schauspielerin Susanne Tremper aus West-Berlin. Kurz darauf nahm sie ein Engagement am Basler Stadttheater an. Das Paar sah sich kaum noch und die Ehe wurde sechs Jahre später geschieden.
Im Jahre 1977 trat er in die Deutsche Kommunistische Partei ein. In den Medien wurden seine Lieder aufgrund des Parteieintritts noch seltener gespielt. Die Wirkung war, dass mit dem Namen des Liedermachers bei der jungen Generation nichts mehr verbunden wurde. Trotzdem trat Wader bei politischen Veranstaltungen in bestreikten Betrieben auf und wurde aktiv in der Friedensbewegung. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagt Wader 2010 über diese Zeit, dass sein Eintritt in die DKP damals für ihn lebensrettend gewesen sei: „Ich war der Junge vom Lande und auf einmal ein Star. Ich wurde berühmt und reich und total überrollt davon.“ Wegen der Kritik an seinem Parteieintritt nicht mehr in den großen Hallen spielen zu können, empfand er lange später als befreiend: „Ich wollte mich wieder erden, angebunden sein, etwas vertreten. Also bin ich in die DKP, habe morgens um sieben Streiklieder vor den Werktoren gesungen. Das hat mir eine Zeit lang sehr gut gefallen.“
1980 bis heute
Hannes Wader 2010 in Augsburg
Von 1980 an tourte Wader etwa fünf Jahre im Ensemble mit Lydie Auvray (Akkordeon), Hans Hartmann (Bass) und Reinhard Bärenz (Gitarre), mit denen er auch im Studio arbeitete. Er heiratete 1986 die Psychologin Cordula Finck. Im Jahr darauf wurde sein Sohn geboren.
Mit dem Erscheinen von Michail Gorbatschow in der Politik bröckelte Waders politische Überzeugung, die laut eigener Auskunft bis dahin „felsenfest“ gewesen war. Das Ende der Sowjetunion setzte dem Liedermacher schwer zu. Seine stark ausgeprägte Leidenschaft zur politischen Aktivität nahm zusehends ab. Seine sozialistische Grundüberzeugung aber blieb erhalten, weil er der Meinung ist, dass sich seit der Wende die Verhältnisse nicht entscheidend verändert haben. Er stürzte sich in die Arbeit für seinen Hamburg-Lieder-Zyklus, der schließlich 1989 auf dem Album Nach Hamburg publiziert wurde. 1991 trat er schließlich aus der DKP aus.
1995 wurde Waders Tochter geboren. 1998 verließ er die Windmühle in Struckum und zog mit seiner Familie auf einen Resthof im Kreis Steinburg. 2000, 2001 und 2010 gab es Sommertourneen mit Konstantin Wecker. Zum Abschluss dieser Tourneen erschien das Live-Album Was für eine Nacht, das die gemeinsamen Konzerte dokumentiert. Zum 60. Geburtstag Waders gab es in seiner Heimatstadt Bielefeld gemeinsam mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker ein Konzert, dessen Mitschnitt auf der Doppel-CD Mey Wader Wecker – das Konzert veröffentlicht wurde. 2007 nahm er die CD Neue Bekannte auf. Wie der Titel schon sagt, sind darauf 20 bekannte Lieder wie beispielsweise Mit Eva auf dem Eis, Wilde Schwäne und Die Moorsoldaten in neuem Arrangement zu hören.
Seit August 2008 lebt Wader in Kassel. Im Sommer 2010 fand unter dem Titel Kein Ende in Sicht eine Deutschlandtournee mit Konstantin Wecker, Jo Barnikel, Nils Tuxen und Hakim Ludin statt. Die Tournee wurde im Sommer 2011 fortgesetzt. Im Mai 2011 ging Wader erstmals mit seinem englischen Freund und Kollegen Allan Taylor auf Tournee. Unter dem Titel Old friends in concert bestritten beide insgesamt sieben Konzerte, bei denen sie auch Lieder des anderen interpretierten. Im Dezember 2011 verkündete Wader seine Rückkehr zum Mercury-Label von Universal Music und veröffentlichte im August 2012 mit Nah dran sein erstes Studioalbum seit sechs Jahren. Das Album erreichte in den deutschen Albumcharts Platz 18. Zuvor war Wader im Juli beim Weltmusikfestival TFF Rudolstadt für sein Lebenswerk geehrt worden. Im März 2013 wurde Wader mit dem Echo für sein Lebenswerk geehrt. Die Laudatio sprach sein Freund Reinhard Mey.
Wader beginnt seit 1972 jedes seiner Konzerte mit dem Titel Heute hier, morgen dort – mit Ausnahme von den zwei Jahren, in denen er Gut wieder hier zu sein als Erstes spielte – und möchte dies auch in Zukunft nicht mehr ändern.
Lieder
Der Rebell
Hannes Wader hat sich gerade in den 1970er Jahren, in denen er politisch sehr aktiv war, den Ruf eines Rebellen erworben. Schon auf seinem ersten Album Hannes Wader singt … tauchten gesellschaftskritische Titel wie Frau Klotzke, Die gute Tat und Strenge Gesellen auf.
Auf seinem zweiten Album Ich hatte mir noch so viel vorgenommen sind Titel wie Charley, Steh doch auf, du armer Hund und Ich hatte mir noch so viel vorgenommen zu finden, die sich mit Außenseitern auseinandersetzen, deren Stellung in der Gesellschaft analysieren, sich aber auch kritisch mit dem Verhalten dieser Leute auseinandersetzen. Wader vertritt die These, dass das gesellschaftliche System so ist, wie es ist, weil die Menschen sich entsprechend verhalten und nicht, dass die Menschen Opfer des Systems seien. Dies wird auch bei vielen anderen Titeln des Liedermachers deutlich, zum Beispiel bei der Arschkriecher-Ballade, die ebenfalls auf Ich hatte mir noch soviel vorgenommen zu finden ist.
Als legendär gelten seine Talking-Blues-Titel wie Langeweile auf 7 Lieder (1972) und der Talking-Böser-Traum Blues auf dem Album Der Rattenfänger (1974). Das bekannteste Lied dieser Kategorie ist Der Tankerkönig, das ebenfalls auf 7 Lieder zu finden ist. Es fand in Der Putsch auf dem Album Kleines Testament eine Fortsetzung. Auch diese Titel sind als politisch und gesellschaftskritisch zu betrachten. Die Talking-Blues-Tradition schloss Wader mit Der Putsch ab. Später knüpfte er auf Nicht nur ich allein (1983) mit den Titeln Erfülltes Leben und Der Büffel sowie zuletzt auf dem Album 10 Lieder (1995) mit Der Unsichtbare noch einmal an die Talking-Blues-Tradition an.
Wader sieht aber nicht nur schwarz, sondern setzt auch auf die Hoffnung, wie es zum Beispiel in den Titeln Schon so lang und in Talking-Böser-Traum-Blues deutlich wird.
In dem Titel Wir werden sehen, der auf Glut am Horizont (1985) zu finden ist, setzt sich Wader mit der Vertreibung und Vernichtung der Indianer auseinander und legt als Text eine Bearbeitung der dem Häuptling Seattle zugeschriebenen Rede zugrunde.
Weitere wichtige Titel in dieser Kategorie sind Der Rattenfänger, der sich auf dem gleichnamigen Album von 1974 befindet, und sein Lied Es ist an der Zeit , das sich regelrecht zur Hymne der Friedensbewegung entwickelt hat und auf Demonstrationen von Millionen von Menschen gesungen wird.
Poetisches und Politisches
Hannes Wader beherrscht neben dem deutschen Liedgut und den politisch-gesellschaftskritischen Liedern auch die „zarten Töne“.
Der Liedermacher fällt schon auf seinem Debütalbum Hannes Wader singt… mit derartigen Titeln auf. Besonders stark in dieser Tradition sind in diesem Zusammenhang die Lieder Blumen des Armen, Ich hatte lange schon gespart und Das Loch unterm Dach (bei dem es sich um seinen ersten selbstgeschriebenen – nach eigenen Angaben im Jahr 1962 entstandenen – Titel handelt) zu sehen. Weitere lyrische Lieder sind Wieder eine Nacht aus dem Album Der Rattenfänger von 1974 und das bildhafte, poetische Schon morgen vom Album Kleines Testament von 1976. Das Lied Schlaf, Liebste, das auf den Alben Wieder unterwegs von 1979 und Liebeslieder von 1986 zu finden ist, steht ebenfalls in dieser Tradition. Der Titel Am Fluß, der auf den Alben Glut am Horizont von 1985 und Bis jetzt von 1986 zu finden ist, erschien 1998 in einer französischen Fassung als Au bord de la rivière auf dem Album Auftritt: Hannes Wader. Es wurde in den 1980er Jahren auch durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannt, die Wader aus Anlass seines zwanzigjährigen Bühnenjubiläums absolvierte.
Volkssänger
Spätestens seit dem Album Hannes Wader: Volkssänger von 1975 hat sich der Liedermacher auch auf diesem Gebiet bekannt gemacht. Sein populärstes Lied als Volkssänger ist der Titel Heute hier, morgen dort. Er gilt als einer der Musiker, die das Singen von Volksliedern wieder populär machten. Es war in den 1970er Jahren fast verpönt, Volkslieder zu singen, da diese mit einer ausgeprägten politisch rechten Einstellung assoziiert wurden, vor allem wegen ihrer starken ideologischen Instrumentalisierung durch das nationalsozialistische Regime. Trotz aller Kritik daran, dass gerade der linksorientierte Hannes Wader jetzt auch Volkslieder sänge, ließ er sich nicht beirren. Die Resonanz war positiv und in der Liedermacherszene und Folkbewegung gab es immer mehr Gruppen und Interpreten, die den Mut hatten, die Kultur des Volksliedes zu pflegen.
Schon 1974 hatte er sich in dem Album Plattdeutsche Lieder mit niederdeutschen Volksliedern auseinandergesetzt. Neben Altüberliefertem wie Dat du min Leevsten büst und De Groffschmitt singt er dort auch mehrere Gedichtvertonungen von Klaus Groth, etwa Lütt Matten de Has, He sä mi so vel und Min Jehann.
Traditionelles Liedgut verwendete er zum Beispiel auch in dem Album Hannes Wader singt Arbeiterlieder von 1976, wo neben Titeln wie Bella ciao, Solidaritätslied, Die Internationale und Die Moorsoldaten auch eine aktualisierte Version mit eigenem Text von Trotz alledem zu finden ist. Überwiegend in Plattdeutsch setzt sich Hannes Wader auch mit Seemannsliedern auseinander und nahm 1978 das Album Hannes Wader singt Shanties auf. Hannes Wader singt Volkslieder knüpfte an seine Tätigkeit als Volkssänger an, der er sich überwiegend in den 1970er Jahren widmete.
Zu dieser Kategorie gehören auch seine Interpretationen von internationalen Folksongs, unter anderem von Colin Wilkie und Bob Dylan. Von Colin Wilkie sang er Lieder wie Manche Stadt, das auf drei Alben zu finden ist. Von Wilkie stammt auch Im Garten, das auf dem Album Wieder unterwegs (1979) zu finden ist. Von Bob Dylan, einem seiner großen Vorbilder, singt er in eigener Übersetzung den Titel Nachtfahrt, enthalten auf dem Album 10 Lieder (1995).
Wader trug auch zur Popularisierung des in Deutschland nur wenig bekannten schwedischen Rokoko-Komponisten Carl Michael Bellman bei. Teilweise griff er dafür auf Übersetzungen von Carl Zuckmayer zurück und arbeitete mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann zusammen. (Siehe unter anderem die CD Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellmann.)
Heute singt er bis auf Bella ciao, Min Jehann und Ade zur guten Nacht kaum noch Titel aus diesem Repertoire.
Franz-Schubert-Interpretationen
Hannes Wader veröffentlichte 1997 Interpretationen von Schubert-Liedern (An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert). Dafür nahm er neuerlich Gesangsunterricht, wobei es nicht das Ziel war, einen klassischen Stimmklang zu erreichen. Für die Begleitung dieser musikalisch sehr anspruchsvollen Lieder gewann er Ralf Illenberger, der diese auch arrangierte.
Autobiografische Titel
Hannes Wader hat immer wieder persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in seine Lieder einfließen lassen, dies bestimmt auch, um diese besser verarbeiten und bewältigen zu können. Hier seien die Titel Erinnerung, der sich mit seinen frühesten Kindheitserinnerungen während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, und Ballade vom Fisch genannt, die auf dem Album Es ist an der Zeit zu finden sind. Auf Wieder unterwegs findet sich das Lied So was gibt es noch, das seine Lehrzeit als Schaufenstergestalter satirisch beschreibt. Auf Nie mehr zurück (1991) sind die Lieder Schön ist die Jugend und Erste Liebe zu finden, die sich mit Erlebnissen und Erfahrungen in der Jugendzeit auseinandersetzen. Erwähnenswert sind noch Wenn Du meine Lieder hörst, in dem er sich mit der Kritik an seiner Musik und seinen Liedern auseinandersetzt.
In dem Lied Vaters Land setzt sich Wader sehr kritisch mit seinem Verhältnis zu seinem Heimatland Deutschland auseinander. Auf seinem 2006 veröffentlichten Album Mal angenommen befindet sich das Lied Familienerbe, das von seiner Familie und deren politischen Schwierigkeiten vom Kaiserreich bis zur Zeit des Nationalsozialismus handelt.
Die autobiographischen Titel machen deutlich, dass man Wader als Person und seine Lieder nicht getrennt, sondern als eng zusammengehörig betrachten muss. Der Liedermacher bringt in alle seine Titel immer wieder persönliche Erfahrungen ein, und das nicht nur in den eindeutig biographischen Titeln.
Diskografie
Hannes Wader (Konzert mit Konstantin Wecker „Kein Ende in Sicht“ in Hamburg im Juli 2010)
1969: Hannes Wader singt … (Conträr Musik)
1971: Ich hatte mir noch so viel vorgenommen (Mercury)
1972: 7 Lieder (Mercury)
1974: Der Rattenfänger (Mercury)
1974: Plattdeutsche Lieder (Mercury)
1975: Hannes Wader: Volkssänger (Mercury)
1976: Kleines Testament (Mercury)
1977: Hannes Wader singt Arbeiterlieder (Mercury)
1977: Floh de Cologne – Rotkäppchen (Pläne-ARIS)
1978: Hannes Wader singt Shanties (Mercury)
1978: Hannes WADER (Amiga)
1979: Wieder unterwegs (Pläne-ARIS)
1980: Es ist an der Zeit (Pläne-ARIS)
1982: Dass nichts bleibt wie es war (live) (Pläne-ARIS)
1983: Nicht nur ich allein (Pläne-ARIS)
1985: Glut am Horizont (Pläne-ARIS)
1986: Liebeslieder (Pläne-ARIS)
1987: Bis jetzt (live) (Mercury)
1989: Nach Hamburg (Mercury)
1990: Hannes Wader singt Volkslieder (Mercury)
1991: Nie mehr zurück (Mercury)
1992: Schon so lang „'62 – '92“ (Kompilation) (Mercury)
1992: Blick zurück – Das Beste aus den 80er Jahren (Compilation) (Pläne-ARIS)
1995: Zehn Lieder (Pläne-ARIS)
1996: Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman (mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann) (Pläne-ARIS)
1997: An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert (Pläne-ARIS)
1998: Auftritt: Hannes Wader (live mit Klaus Weiland und Benjamin Huellenkremer) (Pläne-ARIS)
1999: Der Poet (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
1999: Der Rebell (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
1999: Der Volkssänger (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
2001: Was für eine Nacht (live mit Konstantin Wecker) (Pläne)
2001: Wünsche (Pläne)
2003: Mey, Wader, Wecker – das Konzert (Pläne-ARIS)
2004: … und es wechseln die Zeiten (Pläne-ARIS)
2004: Wein auf Lebenszeit – Hannes Wader liest Kurt Kusenberg (Hörbuch) (Pläne-ARIS)
2005: Jahr für Jahr (Pläne-ARIS)
2006: Mal angenommen (Pläne-ARIS)
2007: Neue Bekannte (Pläne-ARIS)
2010: Kein Ende in Sicht (Live-CD mit Konstantin Wecker) (Sturm & Klang)
2012: Nah Dran (Mercury)
2013: Old Friends in Concert (Live-CD mit Allan Taylor) (Universal Music)
2013: Trotz alledem – Lieder aus 50 Jahren 1962–2012 (Universal Music)
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wader
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D: Hannes Wader (* 23. Juni 1942 in Bielefeld-Gadderbaum als Hans Eckard Wader) ist ein
deutscher Musiker und Liedermacher.
Er gilt neben Reinhard Mey, Franz Josef Degenhardt und Konstantin Wecker als einer der großen deutschen Liedermacher.
Zunächst bekannt geworden als sozialkritischer Chansonnier, der Einfluss auf die Studentenbewegung ausübte, wandte sich Wader später dem traditionellen deutschen und plattdeutschen Liedgut zu. Seit Ende der 1970er Jahre begann er sich verstärkt als DKP-Mitglied zu engagieren und trat auf zahlreichen politischen Veranstaltungen auf. Arbeiterlieder und sozialistische Hymnen machten damals einen wichtigen Teil seines Repertoires aus. Seit den 1990er Jahren interpretiert Wader verstärkt Werke von Dichtern früherer Epochen wie Joseph von Eichendorff und Carl Michael Bellman.
Ursprünglich war Wader beeinflusst vom französischen Chansonnier Georges Brassens und von Bob Dylan. Seine eigenen lyrischen Texte sind meist mit eigenen Kompositionen unterlegt und oft autobiographisch geprägt. Einige Vertonungen Waders wurden Volkslieder und finden sich in einschlägigen Publikationen wie der Mundorgel. Als sein wohl bekanntestes Lied gilt Heute hier, morgen dort.
Leben und Werk
Kindheit und Jugend
Im Jahre 1942 wurde Hannes Wader in Bielefeld-Gadderbaum als Sohn eines Landarbeiters und einer Putzfrau geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen mit zwei acht und neun Jahre älteren Schwestern auf. Im Alter von drei Jahren sammelte er bei Familienfesten erste Auftrittserfahrungen.
Nach dem Schulabschluss begann Wader eine dreijährige Lehre als Dekorateur in einem Schuhgeschäft und arbeitete anschließend noch drei Jahre in diesem Beruf. Während dieser Zeit lernte er Mandoline und Gitarre. 1957 starb sein Vater im 55. Lebensjahr. Nach eigenen Angaben hatte Wader nie Freude an seinem Beruf. Er wurde mit der Zeit immer nachlässiger und 1962 entließ ihn sein Chef schließlich wegen „Unfähigkeit, Streitsucht und Musizierens während der Arbeitszeit“. Wader hatte ihm im Streit „ein paar Schuhe vor den Wanst“ geworfen.
Beginn der Liedermacherlaufbahn
Während seiner Lehrzeit unternahm Hannes Wader erste Schritte als Musiker. Er begann sich für Jazz zu interessieren, spielte Klarinette und Saxophon. Nach seiner Kündigung 1962 spielte Hannes Wader in verschiedenen Jazzkapellen und trat als Klarinettist und Saxophonist in Bars und Lokalen auf. Im selben Jahr lernte er eine Modegrafik-Studentin kennen, die ihn dazu bewog, ein Grafik-Studium an der Werkkunstschule in Bielefeld zu beginnen. Wader begann wieder zu zeichnen, bewarb sich für ein Studium und wurde angenommen.
Er studierte drei Semester, bekam Ärger mit Dozenten und entschloss sich, Bielefeld zu verlassen. Mit einer Mappe unter dem Arm reiste er per Anhalter nach West-Berlin, um sich an der Akademie für Graphik, Druck und Werbung, der heutigen Universität der Künste, anzumelden, wo er auch angenommen wurde. Während dieser Zeit (1962/63) hörte Wader zum ersten Mal Georges Brassens und war „ungeheuer fasziniert”. An dessen Bandbreite von Zynismus bis Zärtlichkeit – musikalisch nur sparsam unterlegt, aber ausgefeilt – orientierte sich Hannes Wader in seinen ersten Gehversuchen als Liedermacher. Er begann, selbst zu singen, Gitarre zu spielen und eigene Lieder zu schreiben. Das Loch unterm Dach war seine erste Komposition.
Wader führte vorerst sein Studium fort, weiterhin in der Absicht, Grafiker zu werden. Er hörte zum ersten Mal vom Festival Chanson Folklore International auf der Burg Waldeck. Dort, wo auch die in der West-Berliner Folkszene aktiven Reinhard Mey, Katja Ebstein, Schobert und Black und Ingo Insterburg ihre Karriere begannen, hatte er Pfingsten 1966 selbst seinen ersten großen Auftritt, der Wader bekannt machte.
Anfang 1967 brach er sein Grafik-Studium ab und wurde von Hans A. Nikel, dem damaligen Herausgeber des Satire-Magazins Pardon, für ein Dreivierteljahr als Layouter engagiert.
Schnell begann Wader in der bereits lebendigen Liedermacherszene West-Berlins Fuß zu fassen. Er stand jeden Abend auf bis zu fünf Bühnen. In der Folgezeit tourte Wader mit Reinhard Mey durch Kneipen und Clubs – ihre Auftritte waren gefragt. Da ihr Repertoire noch recht klein war, übersetzten sie einige Lieder ins Französische und trugen sie zweimal vor, um den Abend füllen zu können.
Erstes Album
1968 war Hannes Wader mit 26 Jahren ein fester Bestandteil der sich in West-Berlin entwickelnden Folkszene, jedoch scheiterten seine Versuche, einen Schallplattenvertrag zu bekommen. Auf Vermittlung Reinhard Meys kam Wader mit dem Schlagerproduzenten Walter Richter in Kontakt, ebenfalls ohne Ergebnis.
Bei einem Rundfunkauftritt beim Südwestfunk in Baden-Baden lernte Wader den Musiker Knut Kiesewetter kennen, der Gefallen an seinen Liedern fand und mit ihm eine Platte aufnehmen wollte. Es kam 1969 zu der Produktion Hannes Wader singt… im Studio Windrose in Hamburg. Auf dieser Platte befinden sich ausschließlich eigene Kompositionen. Wader legte bei dieser Aufnahme einen Biss und eine Sozialkritik an den Tag, die auf den folgenden Platten, aber auch späteren Texten regelmäßig wiederkehrten und wohl einen großen Teil seiner musikalischen Identität und Popularität definierten. Zunächst gelang es Kiesewetter nicht, eine Veröffentlichung zu erreichen. Schließlich erreichte er die Produktion bei Philips, wo er zuvor eine erfolgreiche Witzplatte produziert hatte. Die Androhung, es würde keine zweite Witzplatte geben, wenn Wader nicht genommen würde, führte schließlich zum Erfolg. Innerhalb weniger Monate wurden mehrere zehntausend Exemplare verkauft, ungewöhnlich für einen Plattenneuling. Wader erhielt danach einen langfristigen Vertrag.
Die 1970er Jahre: Wader und die Politik
Hannes Wader verstand sich anfangs nicht als politischer Liedermacher. Politik war bei ihm wegen seines politisch aktiven Vaters, der wenig Zeit für die Familie hatte, negativ besetzt. Erst nach dem Ende der 68er-Bewegung wandte er sich politischen Themen zu. „Die Frage, die die Journalisten damals in den Sechzigern als Erste stellten, war immer dieselbe: Glauben Sie, dass Sie mit Ihren Liedern die Welt verändern können? Da war meine Antwort zwar immer Nein, aber der Anspruch stand im Raum.“ In den 1970er Jahren wurde Hannes Wader dann durch seine provokanten Texte einer der Stars der links-alternativen Szene.
Wader kam Anfang der 1970er Jahre nach Hamburg. Im Oktober 1971 überließ er seine Wohnung im Stadtteil Poppenbüttel für einige Monate Hella Utesch, einer vermeintlichen NDR-Reporterin. Während dieser Zeit reiste Wader zum letzten Mal per Anhalter durch Europa, um anschließend mit seiner gerade fertiggestellten und erfolgversprechenden LP 7 Lieder auf Tournee zu gehen. Nach seiner Rückkehr fand er seine Wohnung jedoch völlig verwüstet vor. „Hella Utesch” war der Deckname von Gudrun Ensslin, Mitglied der RAF, die sich Waders Behausung als Hauptquartier eingerichtet hatte und dort Experimente mit Sprengstoff durchgeführt hatte. Bei einem Konzert wurde Wader verhaftet. Die Staatsanwaltschaft strengte gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung an. Er und seine Freunde wurden in der Folgezeit observiert und abgehört. Die Medien reagierten mit Vorverurteilungen oder weitgehendem Boykott. Dennoch zeichneten sich seine Sängerkollegen wie zum Beispiel Reinhard Mey in dieser Zeit durch eine Solidarität aus, ohne die Waders Karriere als Liedermacher beendet gewesen wäre: Bei einem geplanten gemeinsamen Rundfunkauftritt hieß es: „Herr Wader, Sie nicht!” Seine Kollegen drohten damit, den Auftritt platzen zu lassen, und so kam Wader doch zu seinem Auftritt. Erst nach Jahren wurde das Verfahren eingestellt. Die Eindrücke dieser Zeit verarbeitete er mit 17 Jahren Verzögerung in dem Lied Alptraum, das auf der Nach-Hamburg-LP von 1989 veröffentlicht wurde.
Den Plan, in Hamburg zu bleiben, betrachtete Wader als gescheitert. Er zog 1973 nach Struckum im Kreis Nordfriesland in eine von ihm sanierte Windmühle, wo auch einige der späteren Alben entstanden und aufgenommen wurden, unter anderem 1978 und 1980 die zwei Produktionen Folk Friends mit Interpreten aus England, Irland, Schottland und den USA.
1974 heiratete Wader die Schauspielerin Susanne Tremper aus West-Berlin. Kurz darauf nahm sie ein Engagement am Basler Stadttheater an. Das Paar sah sich kaum noch und die Ehe wurde sechs Jahre später geschieden.
Im Jahre 1977 trat er in die Deutsche Kommunistische Partei ein. In den Medien wurden seine Lieder aufgrund des Parteieintritts noch seltener gespielt. Die Wirkung war, dass mit dem Namen des Liedermachers bei der jungen Generation nichts mehr verbunden wurde. Trotzdem trat Wader bei politischen Veranstaltungen in bestreikten Betrieben auf und wurde aktiv in der Friedensbewegung. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagt Wader 2010 über diese Zeit, dass sein Eintritt in die DKP damals für ihn lebensrettend gewesen sei: „Ich war der Junge vom Lande und auf einmal ein Star. Ich wurde berühmt und reich und total überrollt davon.“ Wegen der Kritik an seinem Parteieintritt nicht mehr in den großen Hallen spielen zu können, empfand er lange später als befreiend: „Ich wollte mich wieder erden, angebunden sein, etwas vertreten. Also bin ich in die DKP, habe morgens um sieben Streiklieder vor den Werktoren gesungen. Das hat mir eine Zeit lang sehr gut gefallen.“
1980 bis heute
Hannes Wader 2010 in Augsburg
Von 1980 an tourte Wader etwa fünf Jahre im Ensemble mit Lydie Auvray (Akkordeon), Hans Hartmann (Bass) und Reinhard Bärenz (Gitarre), mit denen er auch im Studio arbeitete. Er heiratete 1986 die Psychologin Cordula Finck. Im Jahr darauf wurde sein Sohn geboren.
Mit dem Erscheinen von Michail Gorbatschow in der Politik bröckelte Waders politische Überzeugung, die laut eigener Auskunft bis dahin „felsenfest“ gewesen war. Das Ende der Sowjetunion setzte dem Liedermacher schwer zu. Seine stark ausgeprägte Leidenschaft zur politischen Aktivität nahm zusehends ab. Seine sozialistische Grundüberzeugung aber blieb erhalten, weil er der Meinung ist, dass sich seit der Wende die Verhältnisse nicht entscheidend verändert haben. Er stürzte sich in die Arbeit für seinen Hamburg-Lieder-Zyklus, der schließlich 1989 auf dem Album Nach Hamburg publiziert wurde. 1991 trat er schließlich aus der DKP aus.
1995 wurde Waders Tochter geboren. 1998 verließ er die Windmühle in Struckum und zog mit seiner Familie auf einen Resthof im Kreis Steinburg. 2000, 2001 und 2010 gab es Sommertourneen mit Konstantin Wecker. Zum Abschluss dieser Tourneen erschien das Live-Album Was für eine Nacht, das die gemeinsamen Konzerte dokumentiert. Zum 60. Geburtstag Waders gab es in seiner Heimatstadt Bielefeld gemeinsam mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker ein Konzert, dessen Mitschnitt auf der Doppel-CD Mey Wader Wecker – das Konzert veröffentlicht wurde. 2007 nahm er die CD Neue Bekannte auf. Wie der Titel schon sagt, sind darauf 20 bekannte Lieder wie beispielsweise Mit Eva auf dem Eis, Wilde Schwäne und Die Moorsoldaten in neuem Arrangement zu hören.
Seit August 2008 lebt Wader in Kassel. Im Sommer 2010 fand unter dem Titel Kein Ende in Sicht eine Deutschlandtournee mit Konstantin Wecker, Jo Barnikel, Nils Tuxen und Hakim Ludin statt. Die Tournee wurde im Sommer 2011 fortgesetzt. Im Mai 2011 ging Wader erstmals mit seinem englischen Freund und Kollegen Allan Taylor auf Tournee. Unter dem Titel Old friends in concert bestritten beide insgesamt sieben Konzerte, bei denen sie auch Lieder des anderen interpretierten. Im Dezember 2011 verkündete Wader seine Rückkehr zum Mercury-Label von Universal Music und veröffentlichte im August 2012 mit Nah dran sein erstes Studioalbum seit sechs Jahren. Das Album erreichte in den deutschen Albumcharts Platz 18. Zuvor war Wader im Juli beim Weltmusikfestival TFF Rudolstadt für sein Lebenswerk geehrt worden. Im März 2013 wurde Wader mit dem Echo für sein Lebenswerk geehrt. Die Laudatio sprach sein Freund Reinhard Mey.
Wader beginnt seit 1972 jedes seiner Konzerte mit dem Titel Heute hier, morgen dort – mit Ausnahme von den zwei Jahren, in denen er Gut wieder hier zu sein als Erstes spielte – und möchte dies auch in Zukunft nicht mehr ändern.
Lieder
Der Rebell
Hannes Wader hat sich gerade in den 1970er Jahren, in denen er politisch sehr aktiv war, den Ruf eines Rebellen erworben. Schon auf seinem ersten Album Hannes Wader singt … tauchten gesellschaftskritische Titel wie Frau Klotzke, Die gute Tat und Strenge Gesellen auf.
Auf seinem zweiten Album Ich hatte mir noch so viel vorgenommen sind Titel wie Charley, Steh doch auf, du armer Hund und Ich hatte mir noch so viel vorgenommen zu finden, die sich mit Außenseitern auseinandersetzen, deren Stellung in der Gesellschaft analysieren, sich aber auch kritisch mit dem Verhalten dieser Leute auseinandersetzen. Wader vertritt die These, dass das gesellschaftliche System so ist, wie es ist, weil die Menschen sich entsprechend verhalten und nicht, dass die Menschen Opfer des Systems seien. Dies wird auch bei vielen anderen Titeln des Liedermachers deutlich, zum Beispiel bei der Arschkriecher-Ballade, die ebenfalls auf Ich hatte mir noch soviel vorgenommen zu finden ist.
Als legendär gelten seine Talking-Blues-Titel wie Langeweile auf 7 Lieder (1972) und der Talking-Böser-Traum Blues auf dem Album Der Rattenfänger (1974). Das bekannteste Lied dieser Kategorie ist Der Tankerkönig, das ebenfalls auf 7 Lieder zu finden ist. Es fand in Der Putsch auf dem Album Kleines Testament eine Fortsetzung. Auch diese Titel sind als politisch und gesellschaftskritisch zu betrachten. Die Talking-Blues-Tradition schloss Wader mit Der Putsch ab. Später knüpfte er auf Nicht nur ich allein (1983) mit den Titeln Erfülltes Leben und Der Büffel sowie zuletzt auf dem Album 10 Lieder (1995) mit Der Unsichtbare noch einmal an die Talking-Blues-Tradition an.
Wader sieht aber nicht nur schwarz, sondern setzt auch auf die Hoffnung, wie es zum Beispiel in den Titeln Schon so lang und in Talking-Böser-Traum-Blues deutlich wird.
In dem Titel Wir werden sehen, der auf Glut am Horizont (1985) zu finden ist, setzt sich Wader mit der Vertreibung und Vernichtung der Indianer auseinander und legt als Text eine Bearbeitung der dem Häuptling Seattle zugeschriebenen Rede zugrunde.
Weitere wichtige Titel in dieser Kategorie sind Der Rattenfänger, der sich auf dem gleichnamigen Album von 1974 befindet, und sein Lied Es ist an der Zeit , das sich regelrecht zur Hymne der Friedensbewegung entwickelt hat und auf Demonstrationen von Millionen von Menschen gesungen wird.
Poetisches und Politisches
Hannes Wader beherrscht neben dem deutschen Liedgut und den politisch-gesellschaftskritischen Liedern auch die „zarten Töne“.
Der Liedermacher fällt schon auf seinem Debütalbum Hannes Wader singt… mit derartigen Titeln auf. Besonders stark in dieser Tradition sind in diesem Zusammenhang die Lieder Blumen des Armen, Ich hatte lange schon gespart und Das Loch unterm Dach (bei dem es sich um seinen ersten selbstgeschriebenen – nach eigenen Angaben im Jahr 1962 entstandenen – Titel handelt) zu sehen. Weitere lyrische Lieder sind Wieder eine Nacht aus dem Album Der Rattenfänger von 1974 und das bildhafte, poetische Schon morgen vom Album Kleines Testament von 1976. Das Lied Schlaf, Liebste, das auf den Alben Wieder unterwegs von 1979 und Liebeslieder von 1986 zu finden ist, steht ebenfalls in dieser Tradition. Der Titel Am Fluß, der auf den Alben Glut am Horizont von 1985 und Bis jetzt von 1986 zu finden ist, erschien 1998 in einer französischen Fassung als Au bord de la rivière auf dem Album Auftritt: Hannes Wader. Es wurde in den 1980er Jahren auch durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannt, die Wader aus Anlass seines zwanzigjährigen Bühnenjubiläums absolvierte.
Volkssänger
Spätestens seit dem Album Hannes Wader: Volkssänger von 1975 hat sich der Liedermacher auch auf diesem Gebiet bekannt gemacht. Sein populärstes Lied als Volkssänger ist der Titel Heute hier, morgen dort. Er gilt als einer der Musiker, die das Singen von Volksliedern wieder populär machten. Es war in den 1970er Jahren fast verpönt, Volkslieder zu singen, da diese mit einer ausgeprägten politisch rechten Einstellung assoziiert wurden, vor allem wegen ihrer starken ideologischen Instrumentalisierung durch das nationalsozialistische Regime. Trotz aller Kritik daran, dass gerade der linksorientierte Hannes Wader jetzt auch Volkslieder sänge, ließ er sich nicht beirren. Die Resonanz war positiv und in der Liedermacherszene und Folkbewegung gab es immer mehr Gruppen und Interpreten, die den Mut hatten, die Kultur des Volksliedes zu pflegen.
Schon 1974 hatte er sich in dem Album Plattdeutsche Lieder mit niederdeutschen Volksliedern auseinandergesetzt. Neben Altüberliefertem wie Dat du min Leevsten büst und De Groffschmitt singt er dort auch mehrere Gedichtvertonungen von Klaus Groth, etwa Lütt Matten de Has, He sä mi so vel und Min Jehann.
Traditionelles Liedgut verwendete er zum Beispiel auch in dem Album Hannes Wader singt Arbeiterlieder von 1976, wo neben Titeln wie Bella ciao, Solidaritätslied, Die Internationale und Die Moorsoldaten auch eine aktualisierte Version mit eigenem Text von Trotz alledem zu finden ist. Überwiegend in Plattdeutsch setzt sich Hannes Wader auch mit Seemannsliedern auseinander und nahm 1978 das Album Hannes Wader singt Shanties auf. Hannes Wader singt Volkslieder knüpfte an seine Tätigkeit als Volkssänger an, der er sich überwiegend in den 1970er Jahren widmete.
Zu dieser Kategorie gehören auch seine Interpretationen von internationalen Folksongs, unter anderem von Colin Wilkie und Bob Dylan. Von Colin Wilkie sang er Lieder wie Manche Stadt, das auf drei Alben zu finden ist. Von Wilkie stammt auch Im Garten, das auf dem Album Wieder unterwegs (1979) zu finden ist. Von Bob Dylan, einem seiner großen Vorbilder, singt er in eigener Übersetzung den Titel Nachtfahrt, enthalten auf dem Album 10 Lieder (1995).
Wader trug auch zur Popularisierung des in Deutschland nur wenig bekannten schwedischen Rokoko-Komponisten Carl Michael Bellman bei. Teilweise griff er dafür auf Übersetzungen von Carl Zuckmayer zurück und arbeitete mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann zusammen. (Siehe unter anderem die CD Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellmann.)
Heute singt er bis auf Bella ciao, Min Jehann und Ade zur guten Nacht kaum noch Titel aus diesem Repertoire.
Franz-Schubert-Interpretationen
Hannes Wader veröffentlichte 1997 Interpretationen von Schubert-Liedern (An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert). Dafür nahm er neuerlich Gesangsunterricht, wobei es nicht das Ziel war, einen klassischen Stimmklang zu erreichen. Für die Begleitung dieser musikalisch sehr anspruchsvollen Lieder gewann er Ralf Illenberger, der diese auch arrangierte.
Autobiografische Titel
Hannes Wader hat immer wieder persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in seine Lieder einfließen lassen, dies bestimmt auch, um diese besser verarbeiten und bewältigen zu können. Hier seien die Titel Erinnerung, der sich mit seinen frühesten Kindheitserinnerungen während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, und Ballade vom Fisch genannt, die auf dem Album Es ist an der Zeit zu finden sind. Auf Wieder unterwegs findet sich das Lied So was gibt es noch, das seine Lehrzeit als Schaufenstergestalter satirisch beschreibt. Auf Nie mehr zurück (1991) sind die Lieder Schön ist die Jugend und Erste Liebe zu finden, die sich mit Erlebnissen und Erfahrungen in der Jugendzeit auseinandersetzen. Erwähnenswert sind noch Wenn Du meine Lieder hörst, in dem er sich mit der Kritik an seiner Musik und seinen Liedern auseinandersetzt.
In dem Lied Vaters Land setzt sich Wader sehr kritisch mit seinem Verhältnis zu seinem Heimatland Deutschland auseinander. Auf seinem 2006 veröffentlichten Album Mal angenommen befindet sich das Lied Familienerbe, das von seiner Familie und deren politischen Schwierigkeiten vom Kaiserreich bis zur Zeit des Nationalsozialismus handelt.
Die autobiographischen Titel machen deutlich, dass man Wader als Person und seine Lieder nicht getrennt, sondern als eng zusammengehörig betrachten muss. Der Liedermacher bringt in alle seine Titel immer wieder persönliche Erfahrungen ein, und das nicht nur in den eindeutig biographischen Titeln.
Diskografie
Hannes Wader (Konzert mit Konstantin Wecker „Kein Ende in Sicht“ in Hamburg im Juli 2010)
1969: Hannes Wader singt … (Conträr Musik)
1971: Ich hatte mir noch so viel vorgenommen (Mercury)
1972: 7 Lieder (Mercury)
1974: Der Rattenfänger (Mercury)
1974: Plattdeutsche Lieder (Mercury)
1975: Hannes Wader: Volkssänger (Mercury)
1976: Kleines Testament (Mercury)
1977: Hannes Wader singt Arbeiterlieder (Mercury)
1977: Floh de Cologne – Rotkäppchen (Pläne-ARIS)
1978: Hannes Wader singt Shanties (Mercury)
1978: Hannes WADER (Amiga)
1979: Wieder unterwegs (Pläne-ARIS)
1980: Es ist an der Zeit (Pläne-ARIS)
1982: Dass nichts bleibt wie es war (live) (Pläne-ARIS)
1983: Nicht nur ich allein (Pläne-ARIS)
1985: Glut am Horizont (Pläne-ARIS)
1986: Liebeslieder (Pläne-ARIS)
1987: Bis jetzt (live) (Mercury)
1989: Nach Hamburg (Mercury)
1990: Hannes Wader singt Volkslieder (Mercury)
1991: Nie mehr zurück (Mercury)
1992: Schon so lang „'62 – '92“ (Kompilation) (Mercury)
1992: Blick zurück – Das Beste aus den 80er Jahren (Compilation) (Pläne-ARIS)
1995: Zehn Lieder (Pläne-ARIS)
1996: Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman (mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann) (Pläne-ARIS)
1997: An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert (Pläne-ARIS)
1998: Auftritt: Hannes Wader (live mit Klaus Weiland und Benjamin Huellenkremer) (Pläne-ARIS)
1999: Der Poet (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
1999: Der Rebell (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
1999: Der Volkssänger (Kompilation / 2 CD) (Mercury)
2001: Was für eine Nacht (live mit Konstantin Wecker) (Pläne)
2001: Wünsche (Pläne)
2003: Mey, Wader, Wecker – das Konzert (Pläne-ARIS)
2004: … und es wechseln die Zeiten (Pläne-ARIS)
2004: Wein auf Lebenszeit – Hannes Wader liest Kurt Kusenberg (Hörbuch) (Pläne-ARIS)
2005: Jahr für Jahr (Pläne-ARIS)
2006: Mal angenommen (Pläne-ARIS)
2007: Neue Bekannte (Pläne-ARIS)
2010: Kein Ende in Sicht (Live-CD mit Konstantin Wecker) (Sturm & Klang)
2012: Nah Dran (Mercury)
2013: Old Friends in Concert (Live-CD mit Allan Taylor) (Universal Music)
2013: Trotz alledem – Lieder aus 50 Jahren 1962–2012 (Universal Music)
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wader
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Hannes
Wader
GB: Hannes
Wader (born Hans Eckard Wader on 23 June 1942) is a German singer-songwriter
("Liedermacher"). He was an important figure in German leftist
circles from the 1970s-present, with his songs covering such themes as
socialist and communist resistance to oppression in Europe and other places
like Latin America. He both wrote new songs and played versions of older historical
works.
Life
and work
Wader
was born in Bethel, near Bielefeld, Westphalia, Germany. His works are mostly
based on German folk songs. Aside from his own lyrics, he also performs works
of famous poets like Eichendorff. He now rarely sings the workers' songs and
socialist hymns that used to be a large part of his repertoire. He recently
published an album exclusively with songs by Franz Schubert. He also performed
translated works from Carl Michael Bellman on the album Liebe, Schnaps &
Tod.
Remarkably,
many of the social issues Wader sang about are still relevant today. Besides
Franz Josef Degenhardt, Wader is one of the most active political singers in
Germany.
In
the 1970s, Hannes Wader became one of the stars of the political left through
his provocative songs. He was a member of the German Communist Party from 1977
to 1991. Wader even came under suspicions of terrorism because of his song Der
Tankerkönig, a spoken song about kidnapping a tycoon.
In
1973, he moved to Struckum, in Nordfriesland, where he published some of his
later albums. In 1998, he and his family moved to Steinburg, district of
Schleswig-Holstein.
He
has published numerous albums and still tours throughout Germany. He appears in
open-air concerts and also in clubs.
Discography
Studio
album
1969
Hannes Wader singt
1971
Ich hatte mir noch so viel vorgenommen [I still had planned so many things to
do] (Mercury )
1972
7 Lieder [7 Songs] (Mercury)
1973
Der Rattenfänger [The Rat Catcher] (Mercury)
1974
Plattdeutsche Lieder [Low German songs] (Mercury)
1975
Volkssänger [Folk singer (also People's singer)] (Mercury)
1976
Kleines Testament [Little testament] (Mercury)
1977
Hannes Wader singt Arbeiterlieder [Hannes Wader sings workers' songs] (Mercury)
1978
Hannes Wader singt Shanties [Hannes Wader sings shanties] (Mercury)
1979
Wieder unterwegs [On the move again] (Pläne - ARIS)
1980
Es ist an der Zeit [It is about time] (Pläne - ARIS)
1982
Dass nichts bleibt wie es war [That nothing remains like it used to be] (live)
(Pläne - ARIS)
1983
Nicht nur ich allein [Not only I] (Pläne - ARIS)
1985
Glut am Horizont [Glowing horizon] (Pläne - ARIS)
1986
Liebeslieder [Love songs] (Pläne - ARIS)
1987
Bis jetzt [Until now] (live) (Mercury)
1989
Nach Hamburg [To Hamburg] (Mercury)
1990
Hannes Wader singt Volkslieder [Hannes Wader sings folk songs] (Mercury)
1991
Nie mehr zurück [Back no more] (Mercury / CD 510 080-2)
1992
Schon so lang ‘62 – ‘92 [Already that long] (Compilation) (Mercury)
1992
Blick zurück [(A) look back] – Das Beste aus den 80er Jahren (Compilation)
(Pläne - ARIS)
1995
Zehn Lieder [Ten songs] (Pläne - ARIS)
1996
Liebe, Schnaps & Tod – Wader singt Bellman [Love, booze and death – Wader
sings Bellman] (feat. R. Mey & K. Hoffmann) (Pläne - ARIS)
1996
Professor Jecks Tierlieder-ABC [Professor Jeck's animal songs ABC] (Europa)
1997
An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert [I thought of you – Wader sings
Schubert] (Pläne - ARIS)
1998
Auftritt [Performance] (live with Klaus Weiland & Benjamin Huellenkremer)
(Pläne - ARIS)
2001
Was für eine Nacht [What a night (also 'Something for one night')] (Konstantin
Wecker und Hannes Wader live) (Pläne)
2001
Wünsche [Wishes] (Pläne)
2003
Das Konzert [The concert] (Wader/Mey/Wecker)
2004
...und es wechseln die Zeiten [And the times are changing] (Pläne)
2005
Jahr für Jahr [Year by year] (Pläne)
2006
Mal angenommen [Let's assume] (Pläne)
2007
Neue Bekannte [New acquitancies (also 'New familiar ones'] (Pläne)
2010
Kein Ende in Sicht [No end in sight] (Konstantin Wecker and Hannes Wader live)
(Sturm & Klang)
Source: Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wader
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Hannes
Wader
ES: Hannes Wader (nacido el 23 de junio
de 1942) es un cantante y compositor alemán. Fue una figura importante en los
círculos alemanes de izquierda de los años 1970 en adelante ya que sus
canciones abarcan temas tales como la resistencia socialista y comunista a la
opresión en Europa.
Vida y trabajo
Wader nació en Bethel, cerca de
Bielefeld (Provincia de Westfalia). Sus trabajos se basan principalmente en
canciones populares alemanas. A parte de sus propias letras, también usa otras
obras de famosos poetas alemanes como Joseph von Eichendorff.
Discografía
1969:
Hannes Wader singt … (Conträr Musik)
1971:
Ich hatte mir noch so viel vorgenommen (Mercury)
1972:
7 Lieder (Mercury)
1974:
Der Rattenfänger (Wader)|Der Rattenfänger (Mercury)
1974:
Plattdeutsche Lieder (Mercury)
1975:
Hannes Wader: Volkssänger (Mercury)
1976:
Kleines Testament (Mercury)
1977:
Hannes Wader singt Arbeiterlieder (Mercury)
1977:
Floh de Cologne - Rotkäppchen (Pläne-ARIS)
1978:
Hannes Wader singt Shanties (Mercury)
1979:
Wieder unterwegs (Pläne-ARIS)
1980:
Es ist an der Zeit (Pläne-ARIS)
1982:
Dass nichts bleibt wie es war (Pläne-ARIS)
1983:
Nicht nur ich allein (Pläne-ARIS)
1985:
Glut am Horizont (Pläne-ARIS)
1986:
Liebeslieder (Pläne-ARIS)
1987:
Bis jetzt (Mercury)
1989:
Nach Hamburg (Mercury)
1990:
Hannes Wader singt Volkslieder (Mercury)
1991:
Nie mehr zurück (Mercury)
1992:
Schon so lang „'62 – '92“ (Mercury)
1992:
Blick zurück – Das Beste aus den 80er Jahren (Pläne-ARIS)
1995:
Zehn Lieder (Pläne-ARIS)
1996:
Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman (Pläne-ARIS)
1997:
An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert (Pläne-ARIS)
1998:
Auftritt: Hannes Wader (Pläne-ARIS)
1999:
Der Poet (Mercury)
1999:
Der Rebell (Mercury)
1999:
Der Volkssänger (Mercury)
2001:
Was für eine Nacht (Pläne)
2001:
Wünsche (Pläne)
2003:
Mey, Wader, Wecker – das Konzert (Pläne-ARIS)
2004:
… und es wechseln die Zeiten (Pläne-ARIS)
2004:
Wein auf Lebenszeit – Hannes Wader liest Kurt Kusenberg (Hörbuch) (Pläne-ARIS)
2005:
Jahr für Jahr (Pläne-ARIS)
2006:
Mal angenommen (Pläne-ARIS)
2007:
Neue Bekannte (Pläne-ARIS)
2010:
Kein Ende in Sicht (Sturm & Klang)
2012:
Nah Dran (Mercury)
2013:
Old Friends in Concert (Live-CD mit Allan Taylor) (Universal Music)
Fuente: Wikipedia http://es.wikipedia.org/wiki/Hannes_Wader
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Heute
Hier Morgen Dort
Today
here, tomorrow there
GB: Today
here, tomorrow there, hardly I'm here when I've to go away, I
never complained because of that. I've
chosen it like that myself, never counted the years, Never
asked for yesterday and tomorrow.
(Refrain:)
Sometimes
I dream heavily; And
then I think it would be; time
to stay and now; do
something totally different. Thus
years are passing; And
I've understood long time ago; 'cause
nothing remains, nothing remains like it used to be.
That
anyone will hardly miss me, forget me already after a few days, When
I'll be somewhere else long ago again, Doesn't
bother me and make me worry, maybe my face will remain; To
the one or the other in one's mind though.
(Refrain)
When
someone asks me, why I am like this, I remain silent, 'cause
I find it hard to answer this.
'cause
what's new will become old, and what was valid yesterday, Won't
already be right today or tomorrow.
(Refrain)
Source: lyrictranslate http://lyricstranslate.com/
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Estou hoje aqui, amanhã ali,
D/BR: DE:
Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort,
PT: Estou hoje aqui, amanhã ali,
dificilmente, que eu devo ir.
DE:
Hab mich niemals deswegen beklagt.
PT: Eu lamentava nunca para mim.
DE: Hab es selbst so gewählt, nie die
jahre gezählt,
PT: Eu tenho ele assim eleito, nunca
contados os anos,
DE:
Nie nach gestern und morgen gefragt.
PT: Nunca pediu ontem e amanhã.
DE: Manchmal träume ich schwer
PT: Às vezes eu sonho duro
DE:
Und dann denk ich, es wär
PT: E então eu acho que seria
DE: Zeit zu bleiben und nun
PT: Tempo para ficar e agora
DE: Was ganz andres zu tun.
PT: O que andres todos fazer.
DE: So vergeht jaht um jahr
PT: Então o ano passa por ano
DE:
Und es ist mir längst klar,
PT: E é claro já me
DE: Da nichts bleibt, da nichts
bleibt, wie es war.
PT: Já que não resta nada, pois nada
permanece como era.
DE:
Das man mich kaum vermißt, schon nach tagen vergißt ,
PT: Este mal perdeu-me, mesmo depois
de dias esquecem-lo.
DE:
Wenn ich längst wieder anderswo bin,
PT: Se eu estou em qualquer outro
lugar novamente.
DE:
Stört und kümmert mich nicht, villeicht bleibt mein gesicht
PT: Interfere e cuidar de mim, talvez
não o meu rosto
DE: Doch dem ein oder andrem im sinn.
PT: Mas uma ou outra no sentido.
DE: Manchmal träume ...
PT: Às vezes os sonhos...
DE:
Fragt mich einer, warum ich so bin, bleib ich stumm,
PT: Um, porque eu sou assim, pede-me
que calar,
DE:
Denn die antwort darauf fällt mir schwer.
PT: Porque a resposta para mim é
difícil.
DE:
Denn was neu ist wird alt und was gestern noch galt,
PT: Porque o novo é velho e o que foi
ontem.
DE:
Stimmt schon heut oder morgen nicht mehr.
PT: É verdade, ainda hoje ou amanhã.
DE: Manchmal träume ...
PT: Às vezes os sonhos...
Fonte: musicplayon http://pt.musicplayon.com/
Heute Hier Morgen Dort
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Die
Reise nach Jütland
D: Die
Reise nach Jütland; gefällt
mir so schwer! Du
mein einzig' schönes Mädchen; Wir seh'n uns nie mehr! Du mein einzig' schönes Mädchen; Wir seh'n uns nie mehr!
Des
morgens in der Frühe; Ruft
der Hauptmann zum Rapport: "Nun
auf, auf, Kameraden
Heut'
müssen wir fort! Nun
auf, auf, Kameraden; Heut'
müssen wir fort!"
"Herr
Hauptmann, Herr Hauptmann; Warum
denn schon heut'? Denn
es ist ja grade Sonntag
Für
uns junge Leut'! Denn
es ist ja grade Sonntag; Für
uns junge Leut'!"
Der
Hauptmann spricht leise: "Daran
hab' ich keine Schuld; Denn
der Oberst, der uns führet
Hat
keine Geduld! Denn
der Oberst, der uns führet; Hat
keine Geduld!"
Das
Schifflein auf dem Rheine; Schwankt
hin und schwankt her; Als
wenn auch in weiter Ferne
Keine
Hoffnung nicht wär'; Als
wenn auch in weiter Ferne; Keine
Hoffnung nicht wär'
Die
Reise nach Jütland; Die
fällt mir so schwer! Du
mein einzig' schönes Mädchen
Wir
seh'n uns nie mehr! Du
mein einzig' schönes Mädchen
Wir
seh'n uns nie mehr!
Quelle: lyricstranslate http://lyricstranslate.com/
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The
Journey to Jutland
GB: The
journey to Jutland; seemed
so difficult to me! You,
my sole lovely girl, we
will not see each other again! You,
my sole lovely girl, we
will not see each other again!
An
early morning; the
Captain called to report: "Now
we are off, off, comrades, today
we must be going! Now
we are off, off, comrades, today
we must be going!"
"Sir
Captain, sir Captain, why
already today so soon? It
is just that it is Sunday; for
us young people!
It
is just that it is Sunday; for
us young people!"
The
Captain spoke softly: "I
have no guilt in that matter, it
is because the Colonel that leads us
has
no patience! It
is because the Colonel that leads us; has
no patience!"
The
little boat on the Rhine; sways
thither and it sways hither, as
if there in the far future
was
no hope. As
if there in the far future; was
no hope.
The
journey to Jutland; seemed
so difficult to me! You,
my sole lovely girl, we
will not see each other again! You,
my sole lovely girl, we
will not see each other again!
Source: lyricstranslate http://lyricstranslate.com/
Die Reise Nach Jütland
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Die
Moorsoldaten
D: Wohin
auch das Auge blicket, Moor
und Heide nur ringsum. Vogelsang
uns nicht erquicket,
Eichen
stehen kahl und krumm.
Wir
sind die Moorsoldaten; und
ziehen mit dem Spaten ins
Moor.
Hier
in dieser öden Heide; ist
das Lager aufgebaut, wo
wir fern von jeder Freude hinter
Stacheldraht verstaut.
Wir
sind die Moorsoldaten; und
ziehen mit dem Spaten; ins
Moor.
Morgens
ziehen die Kolonnen; in
das Moor zur Arbeit hin. Graben
bei dem Brand der Sonne,
doch
zur Heimat steht ihr Sinn.
Wir
sind die Moorsoldaten; und
ziehen mit dem Spaten; ins
Moor.
Heimwärts,
heimwärts jeder sehnet, nach
den Eltern, Weib und Kind. Manche
Brust ein Seufzer dehnet, weil
wir hier gefangen sind.
Wir
sind die Moorsoldaten; und
ziehen mit dem Spaten; ins
Moor.
Auf
und nieder geh'n die Posten; keiner,
keiner kann hindurch. Flucht
wird nur das Leben kosten,
vierfach
ist umzäunt die Burg.
Wir
sind die Moorsoldaten; und
ziehen mit dem Spaten
ins
Moor.
Doch
für uns gibt es kein Klagen, ewig
kann's nicht Winter sein. Einmal
werden froh wir sagen:
Heimat,
du bist wieder mein.
Dann
zieh'n die Moorsoldaten; nicht
mehr mit dem Spaten
ins
Moor!
Quelle: lyricstranslate http://lyricstranslate.com/
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The
Swamp Soldiers
Wherever
the eye spies; Only
swamp and meadow all around; Birdsong
does not refresh us,
Oaks
staying cold and crooked;
We're
the swamp soldiers; And
we go into the swamp with
shovels.
Here
in this terrible meadow; The
camp is set up, Where
we are far from every joy
Stowed
away behind barbed wire.
We're
the swamp soldiers; And
we go into the swamp with
shovels.
In
the morning the coloni1 go; Into
the swamp to work; Digging
by the blazing of the Sun
But
home stays in their minds;
We're
the swamp soldiers; And
we go into the swamp with
shovels.
Homeward,
homeward, each one longs; For
their parents, wife and child; Sighs
stretch many a chest,
Because
we're imprisoned here.
We're
the swamp soldiers; And
we go into the swamp; with
shovels.
The
guards go up and down; No
one, none can get past (them). Fleeing
would only cost one's life
The
fort is fenced four times around.
We're
the swamp soldiers; And
we go into the swamp; with
shovels.
Though
for us there are no appeals; Winter
can't last forever. One
day we'll say joyfully:
Home,
you're mine again.
Then
the swamp soldiers; will
go into the swamp; With
shovels, nevermore
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Die Moorsoldaten
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Hannes Wader: Interview
Liedermacher Hannes Wader, mittlerweile 70 Jahre, spricht über sein Lampenfieber, sein Unwohlsein auf der Bühne sowie seine Zeit bei der Kommunistischen Partei, die ihm in schwierigen Zeiten Halt gab.
Hannes Wader in der 3nach9-Talkshow 2012 (1/2)
Hannes Wader in der 3nach9-Talkshow 2012 (2/2)
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